Reute 01.11.2022

Am Schluss sangen sie gemeinsam «Bis bald, auf  Wiedersehen»

Die Musikgesellschaft Reute und das Freizytchörli Berneck bescherten den musikbegeisterten Gästen von nah und fern am Sonntag einen glanzvollen Unterhaltungsnachmittag.

Von René Jann
aktualisiert am 01.11.2022

Die Musikgesellschaft Reute unter der Leitung von Hansruedi Ulmann bescherte dem Publikum mit dem Marsch «Semper Viator» einen schmissigen Auftakt zum sonntäglichen Unterhaltungsnachmittag in der Rütiger Mehrzweckhalle.

Präsident Ruedi Weder hiess die Gästeschar vom Berg und Tal willkommen. Anhand des gemeinsamen Auftritts mit dem Bernecker Freizytchörli habe man nach zweijähriger Pause das Bedürfnis in der Bevölkerung ausloten wollen, sagte Weder. Der Publikumsaufmarsch bestätigte das Interesse.

Als gewiefter Moderator führte alsdann Marcel Bruderer durchs Programm. Er versprach nicht zu viel, als er sagte, dass die «Balzam»-Polka mit markanten Wechselfolgen zwischen den Registern Balsam für die Seele sein würde.

Grosser Erfolg am Jodlertreffen

Danach ging es mit der Komposition «Uf de Musigreis» und einem musikalischen Zäuerli , das in eine lüpfige Walzer-Melodie überging, durchs Land. Die «Kuschelpolka» mit ausgewogenem Wechselspiel der Register riss das bald im Rhythmus applaudierende Publikum förmlich mit.

Auch Niklaus Wäger, Präsident des von Otto Mattle geleiteten Freizytchörlis, stellte zum gleichnamigen Jodellied wie zur Bestätigung fest: «So schö cha das si.» Dabei erreichte der Chorleiter einen ausgewogenen Klang, getragen von den Frauenstimmen. Nicht zu Unrecht erlangte das Freizytchörli am Jodlertreffen in Appenzell einen grossen Erfolg.

Im «Wiiberhoogge-Jutz» wurde musikalisch ein listiger Schwung im Sägemehlring besungen.

Das kam im Einsatz der Stimmen sehr wohl zum Ausdruck. Den Abschluss des ersten Liederblocks bildete das altbekannte, vom Publikum mitgesungene, «Aade bin i loschtig gsii». Der Kanon endete in einer markanten wie perfekten Temposteigerung.

Nach der Pause folgte die appenzellisch-rheintalische Hymne «Ame schöne Morge» mit gefälliger Jodelpassage als Dankeschön an den Schöpfer. Aus dem Entlebuch stammte der dann ertönende «Schwandhütte-Jutz». Ein musikalischer Höhenflug bedeutete dann das «Schwälbeli», das beim Publikum mit tosendem Applaus grossen Gefallen fand. Einen Glanzpunkt aber setzte das Chörli mit der Zugabe im «Quodlibet» mit traditionellen altbekannten Volksliedern, die in einem Mix endeten und spontane Bravo-Rufe auslöste.

Versuch zum gemeinsamen Auftritt hat sich gelohnt

Auch Hansruedi Ulmann hatte mit seinem Korps noch einiges zu bieten, so etwa im Arrangement mit Hits aus dem Repertoire der Toten Hosen. Darauf folgten Santiano-Klassiker der gleichnamigen norddeutschen Folkrockband, in denen Ulmann geschickt, den rauen Wind durch die Register blasen liess.

Das Publikum klatschte im Rhythmus mit. Danach ging es in «Böhmische Liebe» in Egerländer Manier weiter, und zum Abschluss hiess es gemeinsam «Bis bald, auf Wiedersehen», was sich wohl alle Musikbegeisterten im Saal wünschten. Das zeigten ihr lang anhaltender Applaus und das Verlangen nach einer Zugabe.

Sicher waren sich die beiden Präsidenten Ruedi Weder und Niklaus Wäger mit grosser Genugtuung einig, dass sich der Versuch zum gemeinsamen Auftritt gelohnt hat.