Rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauer erschienen am Sonntag auf der Auer Tägeren, wo die letzte grosse Entscheidung in dieser Regionalfussballsaison fiel. Aus Rheintaler Sicht war es eine gute Entscheidung: Mit 2:0 setzte sich Au-Berneck gegen ein gutes Steinach durch, womit nun klar ist: Die Mittelrheintaler bleiben in der 2. Liga.
Zur Winterpause hätte noch nicht unbedingt darauf gewettet werden können. Au-Berneck lag unter dem Strich – und als die Mannschaft der Trainer Daniele Polverino und Didi Metzler dann auch zum Rückrundenstart in Amriswil verlor, schienen die Chancen auf den Ligaerhalt schwindend klein. Doch die Trainer leisteten eine beharrliche und letztlich erfolgreiche Arbeit mit einem Team, das sich nie aufzugeben schien. Das feierten die Fans nach dem Spiel auf der Tägeren.
Torhüter Bursac macht sich zum Matchwinner
Au-Berneck startete nicht gut in die Partie, die Gäste hatten zu Beginn mehr Spielanteile. Die Auer wirkten nervös und etwas fahrig, standen hinten, wo Raoul Marino in der Innenverteidigung auflief, aber sicher. Bis zur 19. Minute, in der es nach einem Handspiel von Baha Alsufi einen Penalty für Steinach gab. Yannik Bruderer lief an und scheiterte am stark reagierenden Marc-André Bursac im Tor von Au-Berneck. Der Vorarlberger Torhüter war ein entscheidender Faktor dafür, dass die Mittelrheintaler den Ligaerhalt schafften: In allen Spielen strahlte er viel Sicherheit aus und verlieh dem FC Au-Berneck die Stabilität, die in der Hinrunde gefehlt hatte.
«Alles usahaua waser hond, Männer», rief er seinen Mitspielern nach dem Penalty zu. Bursac merkte: Sein Team tat sich schwer, ins Spiel zu finden. Aber es klappte immer besser, während die Gäste zwei Spieler aufgrund von Verletzungen auswechseln mussten. Bledi Shala näherte sich dem Tor mit einem Freistoss an, danach verpasste Raoul Marino eine Hereingabe nur knapp. Auch Garret Eppler schoss daneben.
Und kurz später fiel das Tor: Mit dem ersten wirklich strukturierten Angriff gingen die Auer in Führung. Shala lancierte Amir Dervisevic, der den Ball auf Eppler zurücklegte. Dieser fackelte nicht lange, erzielte mit einem satten Schuss das 1:0. Nur wenig später hätte Mario Zivic beinahe nachgelegt – es war die beste Phase im Spiel der Gastgeber, die auch mit mehr als einem Tor Vorsprung in die Pause hätten gehen können.
Au-Bernecks Abwehr hat Fortschritte gemacht
In der zweiten Halbzeit passierte lange Zeit gar nichts, die beiden Mannschaften neutralisierten sich. Au-Berneck wollte zwar nachlegen, es gelang aber nicht – und der Blick ging immer mehr zum Live-Ticker des Spiels zwischen Mels und Amriswil. Dort stand es zu dem Zeitpunkt 2:2, darauf verlassen kann man sich aber nicht.
Was auch in Halbzeit zwei zu jedem Zeitpunkt stimmte, war die Abwehrleistung. Au-Berneck spielte in der Rückrunde sechsmal zu Null, nachdem es in der Hinrunde noch die Schiessbude der Liga gewesen war. «Unsere jungen Innenverteidiger haben sehr viel Potenzial, waren aber zu unsicher. Ich bringe viel Erfahrung mit und glaube, ihnen helfen zu können», sagte Torhüter Bursac nach dem Spiel.
Damit lag er richtig, denn auch gegen Steinach gab es kein Gegentor. Ganz im Gegenteil, in der 85. Minute erzielte Andreas Mayer im Anschluss an einen Eckball mit einem ebenso satten Abschluss wie Eppler in der 41. Minute das 2:0. Diese beiden Tore und der gehaltene Penalty bewirkten, dass Au-Berneck die Liga hielt – nach einer überragenden Rückrunde, in der dem Team nach einem Fehlstart fast alles gelang. Es spielt auch nächste Saison in der 2. Liga.
Au-Berneck bleibt nach dem neunten Saisonsieg in der 2. Liga