Es gab eine ganz kurze Phase, die letzten sieben, acht Minuten der ersten Hälfte, in der die Gastgeber auch etwas vom Spiel hatten. Sie besassen sogar zwei Tormöglichkeiten, doch Guilherme Rocha Brochado wirkte beim Zuspiel von Tahir Redzepi zu überrascht und Redzepi selber schoss wenig später drüber.
Abgesehen davon war das Spiel ein Monolog der Südbündner, die deutlich überlegen waren. Und es war ein Spiel, in dem bei Au-Berneck alles schief laufen konnte, was möglich war. Denn die ersten beiden Gegentore waren Eigentore und auch beim fünften lenkte ein Rheintaler den Ball letztlich entscheidend über die Linie. So endet eine anständige Hinrunde des FCAB mit einer heftigen Niederlage. Diese gilt es abzuhaken, um im Frühjahr wieder anzugreifen. Denn langsam rückt auch die Abstiegszone näher, Au-Berneck hat seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen.
Valposchiavos Abwehr stärker als die von Au-Berneck
Schon vor dem Spiel war klar: Au-Berneck wird wohl wenige Torchancen erhalten. Die Gäste stellen die beste Abwehr der Liga, haben in dieser so torreichen Gruppe nur ein Tor pro Spiel kassiert. Diese Vorahnung bewies sich dann auch auf dem Platz, wobei die Gäste mit Massimiliano Fiorina in der Abwehr einen Unterschiedsspieler hatten. Au-Berneck hatte es indes mit einer massierten Fünferkette hinten versucht, doch diese funktionierte nicht. Immer wieder brachen die Gästestürmer durch und immer wieder rückte die Kette nicht nach, als Au-Berneck mal den Ball besass.
Zur Pause stand es 2:0 für die Gäste, was völlig verdient war. Die Puschlaver wirkten athletischer, zielstrebiger – und wacher. Was auch daran lag, dass sie am Samstag ins Rheintal gereist und in Lustenau übernachtet hatten. So waren sie hellwach, als es los ging, und schon in der dritten Minute brauchte es Torhüter Marc-Andre Bursac, der einen Abschluss von Nicolo Pola parierte.
Danach hatten die Gastgeber immer noch nicht mehr Spielanteile, vielmehr legten sie sich selbst Eier ins Nest. Sowohl der erste wie auch der zweite Gegentreffer waren unglückliche Eigentore. Und selber brachte man zu wenig zustande, um dem starken, kompakten Team aus dem Puschlav Herr zu werden.
Dreifachschlag entscheidet das Spiel dann definitiv
Zur Pause wechselten Au-Bernecks Trainer die Taktik, Stürmer Yannick Mannhart kam für Verteidiger Firat Özyürek und die Mittelrheintaler agierten nun mit zwei Stürmern. Wirkung zeigte diese Massnahme vorerst aber nicht, vielmehr wurde es kurzzeitig hektisch und es gab mehrere Karten. Dann setzten die Gäste zum Dreifachschlag an. Zwischen der 59. und der 63. Minute traf Elia Benedetti zweimal, dazu kam ein drittes (!) Eigentor. Damit war die Luft dann draussen, der Rest des Spiels plätscherte ohne grosse Emotionen vor sich hin und die Partie ging verdientermassen mit 5:0 an die Gäste.
2. Liga, Gruppe 1
Au-Berneck – Valposchiavo 0:5 (0:2)
Tore: 19. Eigentor, 30. Eigentor, 59. Benedetti, 60. Benedetti, 63. Eigentor.
Au-Berneck: Bursac; F. Dierauer, Eugster, Özyürek (46. Mannhart); Alsufi, Shala (64. Cetinkaya), Zivic, T. Dierauer (75. Boehrer); Rocha (81. Lufi), Redzepi (64. Benmbarek); Lufi.
Gelbe Karten: 52. Eugster, 55. T. Dierauer, 72. Cetinkaya, 88. Boehrer – Valposchiavo 1.
Au-Berneck hat keine Chance und geht mit 0:5-Ohrfeige in die Pause