Ein wenig zu hoch fiel der Au-Bernecker Heimsieg vor rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauern zwar aus, aber das interessierte nach dem Spiel niemanden. «Ich bin sehr, sehr positiv überrascht», sagte etwa FCAB-Trainer Daniele Polverino. Er wusste, dass sein Team eine schwierige Sommerpause hinter sich hatte – davon war während der 90 Minuten gegen Ems aber rein gar nichts zu sehen.
Im Gegenteil: Die Mittelrheintaler hatten das Spiel meist im Griff, und wenn nicht, liessen sie sich dadurch nicht verunsichern. So etwa nach 31 Minuten, als Ems’ Lorenzo Cazzato nach einem schönen Konter per ebenfalls sehenswertem Schlenzer das 1:0 erzielte. Denn nur fünf Minuten später traf Yannick Mannhart zum 1:1, nachdem Andreas Mayers Abschlüsse zweimal geblockt wurden. Mit 1:1 ging es in die Pause, was leistungsgerecht war, die Steigerung der Gastgeber kam erst nach der Pause.
In der 56. Minute erzielte Zivic ein Tor, das zu ihm passt – es war ein herrlicher Abschluss, mit dem Au-Bernecks Captain seine Farben wieder in Front brachte. Das Tor täuschte ein wenig darüber hinweg, dass auch Ems viele Torchancen hatte, etwa mit Agon Topalli, der im Direktduell mit Bejadin Sazimanoski scheiterte. Der Au-Bernecker Schlussmann, der den verletzten Marc-Andre Bursac vertrat, zeigte eine ausgezeichnete Leistung und empfahl sich für weitere Aufgaben.
Danach schlug die Stunde des eingewechselten Garret Eppler. Der vor einem Jahr von Staad nach Au gewechselte Offensivmann traf herrlich zum 3:1 (72.). «Ich dachte, wenn ich herein komme, will ich sofort einen Impuls setzen. Ich sah, dass der Goalie in dieser Situation nicht so parat aussah, dann schloss ich einfach ab», sagte Eppler. Danach hatte Au-Berneck zweimal viel Glück: Hätten Topalli und Cazzato statt der Latte ins Tor getroffen, wäre es noch einmal knapp geworden.
Wurde es aber nicht, weshalb Au-Berneck zum Schaulaufen ansetzte: Eppler erzielte in der 89. Minute noch das 4:1. «Es hat heute echt Spass gemacht», sagte Eppler. Und sein Trainer: «Es ist mehr Lockerheit da, wenn wir nicht unter Druck stehen.» Daniele Polverino, leidgeprüft von der letzten Saison im Abstiegskampf, freute sich zurecht über den deutlichen Heimsieg. In der Hoffnung, dass diese Saison nicht so hektisch wird wie die letzte.
Das erste Spiel deutet darauf hin: Es war nicht nur ein 4:1, sondern auch ein Spiel, das komplett ohne gelbe Karten über die Bühne ging. Schiedsrichter Silvester Odiase hatte die sehr faire Partie zu jedem Zeitpunkt im Griff.
Au-Berneck startet mit hohem Heimsieg in die neue Saison