Abstimmung vor 4 Stunden

Au sagt Ja: Weg für regionalen Feuerwehr-Zweckverband ist frei – St.Margrethen nicht dabei

Weil Au einem Beitritt deutlich zugestimmt hat, kann der Zweckverband Feuerwehr Unteres Rheintal gegründet werden. Nicht dabei sein wird St.Margrethen, das den Beitritt am Sonntag abgelehnt hat.

Von Andreas Rüdisüli
aktualisiert vor 4 Stunden

Berneck, Balgach, Widnau und Diepoldsau: Diese vier Gemeinden hatten einem Beitritt zum Zweckverband Feuerwehr Unteres Rheintal (ZFUR) bereits an ihren Bürgerversammlungen zugestimmt. Das Zünglein an der Waage spielten darum die Stimmberechtigten der Gemeinde Au. Von ihrem Entscheid hing ab, ob die Organisation gegründet und das neue Hauptdepot in Heerbrugg gebaut werden kann. Bei einem Auer Nein wäre der Zweckverband vom Tisch gewesen.

Es lief ganz anders als 
beim SFS-Windrad

Anders als beim Windrad-Entscheid vor gut drei Monaten in der gleichen Gemeinde wurde es an diesem Sonntag nicht knapp. Fast 84 Prozent der Abstimmenden hatten ein Ja zum Beitritt eingelegt.

Das bedeutet grünes Licht für den Zweckverband, der sich zum Ziel setzt, die immer komplexer werdenden Aufgaben der Feuerwehr im Verbund zu lösen. Der ZFUR wird allerdings nicht wie geplant aus sechs Gemeinden bestehen, sondern nur aus fünf. St. Margrethen hat ebenfalls am Sonntag einen Beitritt zur regionalen Organisation mit 57 Prozent Nein-Stimmen recht deutlich verworfen.

Das Ja hatte sich früh abgezeichnet

Dementsprechend unterschiedlich war am Sonntag das Befinden der beiden Gemeindeprä­sidenten. Christian Sepin (Au) sagte am Telefon:

Der klare Entscheid zeigt, dass der Gemeinderat und alle anderen Beteiligten richtig vorgespurt haben.

Gegenwind aus der Gemeinde habe er beinahe keinen gespürt, das Ja zum Beitritt habe sich abgezeichnet.

Fast ebenso deutlich Ja gesagt haben die Auerinnen und Auer zum Verkauf des Grundstücks, auf dem heute das Feuerwehrdepot steht, an die Ortsgemeinde Au. Der alte Standort an der Auerstrasse wird aufgegeben, sobald das neue Hauptdepot des Zweckverbandes fertig ist. Dieses wird für rund 15 Millionen Franken an der Rosenbergsaustrasse gegenüber von SFS gebaut.

Wo heute das Feuerwehrdepot steht, kann die Ortsgemeinde Au dereinst Wohnungen und Gewerbebauten errichten. Möglich wird dies auch dank einer Umzonung. Christian Sepin:

Weil die Ortsgemeinde gleich daneben weiteres Land besitzt, wird dort eine sehr grosse Fläche zur Überbauung frei.

Sofern die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger dem Kauf des Depot-Grundstückes zustimmen.

Weniger gut lief der Abstimmungssonntag für Sepins St. Margrether Amtskollegen Reto Friedauer. Trotz seines Einsatzes für einen ZFUR-Beitritt lehnten die Stimmberechtigten die Vorlage mit 535 Nein- zu 403 Ja-Stimmen ab.

St. Margrethen wird nicht Teil des Zweckverbandes

«Ich bin enttäuscht und glaube, wir haben eine Chance verpasst», sagte Friedauer am Sonntag am Telefon. Und fügt an:

Die Feuerwehr hat gut mobilisiert.

Der Gemeindepräsident spielte auf den heftigen 
Widerstand an, der dem Zweckverband vor allem aus Feuerwehrkreisen entgegenschlug. So wurde im Vorfeld der Abstimmung klar, dass viele Aktive und Ehemalige gegen einen Zusammenschluss waren. Sie fanden, ihrer Feuerwehr gehe es gut und warnten davor, die Unabhängigkeit aufzugeben.

Die St. Margrether Feuerwehr bleibt somit eigenständig. Reto Friedauer meinte abschliessend: «Ich finde es gut, dass die Bevölkerung dazu abstimmen konnte. Jetzt haben wir ein demokratisches Ergebnis, das es zu akzeptieren gilt.»

Was beide Gemeindepräsidenten wissen: In Au wurde bereits vor über 20 Jahren fusioniert, damals mit Berneck. Die dortige Feuerwehr ist somit schon heute nicht mehr komplett eigenständig. Eine weitere Fusion stiess, so vermuten Sepin und Friedauer, nicht zuletzt darum auf wenig Widerstand.

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