Solarinstallateur, Feinwerkoptiker oder Medizinische Praxisassistenten: 54 Klassen mit insgesamt rund 890 Jugendlichen schauen sich während zwei Tagen verschiedene Berufe an. Bei der zweiten Auflage des Berufs- und Ausbildungsevents Rheintal (BAeR) in der Turnhalle des Schulhauses Schöntal in Altstätten gibt es seit Donnerstagnachmittag viele Berufe zum Kennenlernen und auch gleich zum Ausprobieren.
Die teilnehmenden Betriebe liessen sich auch für dieses Jahr wieder kreative Ausstellungsstände einfallen, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken. So konnte man etwa mit Mörtel und Steinen an einer Mauer weiterbauen, auf einer Legobahn mit Spiegeln Laserstrahlen ausrichten oder auf drei riesigen Bildschirmen einen Baggersimulator ausprobieren.
Einer, der sich vom Simulator beeindruckt zeigte, war der 14-jährige Ahmed Alisi aus Rebstein. «Ich musste so schnell wie möglich mit den Joysticks fünf Steine ausgraben und in die Mulde werfen, das war schon sehr cool», sagt Ahmed. Der Simulator ist bei den Jugendlichen beliebt, die Warteschlange verlängerte sich rasch. Für eine Lehre als Gärtner wird sich Ahmed aber wohl doch nicht bewerben: «Ich weiss bereits was ich will, ich werde Automobilfachmann. Da kann mich auch der Simulator nicht umstimmen», sagt Ahmed und lacht.
Die Messe ist seit letztem Jahr nochmals gewachsen und umfasst rund 60 Lehrberufe. Das Angebot ist spannend gestaltet. Viele der Jugendlichen kommen aber bereits gut informiert und mit einer klaren Vorstellung ihrer beruflichen Zukunft zur Messe. «Ich wusste bereits vorher, dass ich wahrscheinlich etwas Richtung Schreinerin machen will», sagt die 13-jährige Ayleen Schuster aus Rebstein. Trotzdem will sie eine Neuerung am diesjährigen «BAeR» ausprobieren: An allen Ständen hängen QR-Codes, mit denen direkt eintägige Praktika gebucht werden können. Es ist eine von mehreren Neuerungen. «Wir möchten den Jugendlichen eine direkte Möglichkeit geben, in den Beruf näher reinzuschauen. Wenn sie dann vor Ort sind, ist es für sie nur noch ein kleiner Schritt, den Code für das Praktikum zu scannen», sagt Claude Stadler, Präsident von SchuWi Rheintal, dem Verein, der hinter «BAeR» steht.
Ebenfalls neu sind die ausgedehnten Öffnungszeiten am Abend: «So wollen wir auch Eltern eine Möglichkeit geben, das Angebot anzuschauen. Wir glauben, dass diese direkte Kommunikation für uns sehr wertvoll ist und zu einer noch besseren Berufswahl führen kann», sagt Claude Stadler.
Der Andrang an den einzelnen Ständen war bereits am Donnerstagnachmittag gross, Stadler freut’s: «Wir sind ein Bindeglied, um dem Fachkräftemangel im Rheintal entgegenzuwirken. Das Angebot, das wir hier haben, spiegelt effektiv die Nachfrage wider, die es gibt. Das ist der grosse Vorteil dieser Messe.»
Baggersimulator und Laserlabyrinth: Berufs- und Ausbildungsmesse lockt Hunderte Jugendliche an