Strassenunterhalt vor 1 Stunde

Breiteareal in Altstätten: Flickenteppich statt neuer Asphalt

Der Breiteplatz in Altstätten weist deutliche Abnutzungsspuren auf, doch die Stadt hat entschieden: Zunächst gibt es keine umfassende Sanierung.

Von Sara Burkhard
aktualisiert vor 1 Stunde

Schlaglöcher, Asphaltbrocken, Risse: Wer das Breiteareal per Velo oder mit dem Auto überquert, kann ordentlich durchgeschüttelt werden. Der Asphalt auf beiden Seiten der Trogenerstrasse befindet sich in desolatem Zustand. Dessen ist sich die Stadt Altstätten bewusst.­ Daniel Keel, Leiter des Tiefbauamtes Altstätten bestätigt:

Ja, der Strassenbelag weist punk­tuell deutliche Abnutzungser­scheinungen auf.

Die letzten grösseren Unterhaltsarbeiten fanden hier vor zehn Jahren statt. Damals wurden im Zusammenhang mit dem Bau des Kreisels Teilbereiche des Strassenbelags erneuert, allerdings insbesondere in der unmittelbaren Nähe des Kreisels. Auch damals war die Belagssanierung also nicht umfassend.

So viel wird in den Unterhalt gesteckt

Die Wartungsarbeiten des Breiteareals belasten die Finanzen der Stadt momentan nicht sonderlich. «Die laufenden Unterhaltsarbeiten bewegen sich jährlich meist im dreistelligen Frankenbereich und werden vom Team des Unterhaltsdiensts geleistet», sagt Keel. In diesen Kosten inbegriffen sind neben der Behebung von kleineren Schäden auch die Pflege der Bäume oder das Nachzeichnen von Parkfeldern. Eine Ausnahme war die Behebung von Belagsschäden, die ein externer Strassenbauer letzten Sommer ausführte. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 4000 Franken.

Der Belag auf der Breite trägt an vielen Stellen Spuren der jährlichen Flickarbeiten.
Der Belag auf der Breite trägt an vielen Stellen Spuren der jährlichen Flickarbeiten.
Bild: Sara Burkhard

Stadt will keine Ressourcen verschwenden

Die Breite wird rege genutzt: als Veranstaltungsort an der Fasnacht oder der Viehschau, ansonsten als Parkplatz. Warum wird das Areal unterhaltstechnisch also so stiefmütterlich behandelt? Auch wenn Keel den Platz aktuell nicht als optimal ansieht, ist für ihn klar, dass man zuwarten muss und eine Gesamtsanierung momentan nicht in Frage komme: «Eine vollständige Erneuerung des Strassenbelags würde nach aktuellen Schätzungen Kosten im tiefen sechsstelligen Bereich verursachen.»

Doch es sind nicht die Kosten an sich, an denen eine mögliche Sanierung scheitert. «Momentan sind viele verschiedene Projekte in Planung», sagt Keel, zuerst müssten diese einen Schritt weiterkommen, bevor man Entscheidungen zum Breiteplatz fällen will. Denn laut Stadt wäre es das schlimmste Szenario, alles zu sanieren, nur um kurz darauf wegen eines neuen Projekts alles wieder aufreissen zu müssen. «Die Stadt will Ressourcen nicht unnötig verschwenden und das Geld auch nachhaltig investieren», so der Leiter Tiefbauamt.

Es gibt noch hängige 
Projekte

Es sind diverse Projekte, die einer Sanierung der Breite noch im Wege stehen. So prüft die Verkehrsplanung des Kantons zusammen mit der Stadt einen möglichen Ringverkehr um die Altstadt. Im Zentrum des Städtli werden Abklärungen durch­geführt, inwiefern der Fuss- und Veloverkehr aufgewertet werden können. Auch das Gestaltungskonzept «Frauenhof» muss berücksichtigt werden. Und nicht zuletzt wolle eine Breite-Sanierung sorgfältig geplant sein, «auch im Hinblick auf den Grad der Versiegelung», meint Keel.

Die Stadt scheint in ihrer Planung genau das vermeiden zu wollen, was Passanten noch eine Weile auf der Breite antreffen werden: einen Flickenteppich verschiedener Lösungen.

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