12.06.2021

Claude Frei als Gardist in Rom vereidigt

Ende Mai des letzten Jahres trat Claude Frei in den Dienst der Päpstlichen Schweizergarde. Fast ein Jahr später, am 6. Mai, wurde er zusammen mit 33 weiteren Rekruten vereidigt.Die Kirchenuhr des Vatikans schlägt fünf. Pünktlich startet die Zeremonie. Schweizer Präzision eben. Nur wenige dürfen auf den Stühlen im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes Platz nehmen. Die Eltern und Geschwister der zu vereidigenden Gardisten sowie die Familien der aktiven Gardisten sind eingeladen. Dazu Vertreter der Politik, des Militärs und Kirchenangehörige.Der Einmarsch ist feier-lich, eindrücklich die Rede des Gardekommandanten Oberst Christof Graf. Es sei unabdingbar, den Gardisten eine gute Grundausbildung, gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine sichere Zukunft zu garantieren. Dies bedinge, sich den verändernden Situationen anzupassen und nicht am Alten festzuhalten: «Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.» Treffender hätte er nicht zitieren können. In den vier Landessprachen werden die 34 Schweizergardisten gleich vereidigt. In der Gran-Gala-Uniform, dem Harnisch samt Brustpanzer, stehen sie da. Zuvorderst Claude Frei. Er schwört als Erster den Eid und verspricht damit dem Heiligen Vater Treue. Später am Telefon erzählt er, wie er den Tag erlebt hat: «Vor dem Mittag durften wir dem Heiligen Vater unsere Eltern vorstellen. Eine grosse Ehre. Über unser Geschenk, einen Schweizer Biber, hat er sich sehr gefreut. Als wir dann um fünf einmarschierten und uns positionierten, sass mir gegenüber der Bundesrat und dahinter mein Bruder.» Der Schwur verpflichtet zur völligen Hingabe und Loyalität. Ein Leben lang. Die Vereidigung ist der Höhepunkt eines Gardisten, eines Soldaten der kleinsten und ältesten Armee der Welt. Claude Frei wird noch bis Ende Juli nächsten Jahres in Rom bleiben. (pd)