Sie hat ein Herz für Erste Hilfe und eine Seele für ihren Verein: Cony Künzler. Vor 33 Jahren besuchte sie erstmals eine Samariterübung. Damals war noch nicht klar, wie sehr das Samariterwesen ihr Leben prägen wird. Sie erinnert sich an jene Zeit, wie wenn es gestern gewesen wäre: «Ich bin dem Verein mit der klaren Ansage beigetreten, dass ich ‹nur› an den Monatsübungen teilnehmen werde.»
Es ging jedoch nicht lange, bis es Cony Künzler «den Ärmel so richtig hineingezogen hat». Sie wurde Präsidentin, Samariterlehrerin, Kursleiterin, Organisatorin und Mentorin. Heute ist sie das Herzstück des Samaritervereins Lutzenberg-Wienacht. Über die drei Jahrzehnte hinweg hat sie höchstens zehn Übungen verpasst.
Nicht einmal nach der Geburt ihrer Tochter gönnte sie sich eine Pause. Cony Künzler ist überall dort zu finden, wo geholfen, motiviert und organisiert werden muss. Cony Künzler vermittelt ihr Fachwissen gerne an Kursen. Egal, ob bei Firmen, bei der Feuerwehr, der Gemeindeverwaltung, im Kindergarten oder in der Schule. Ihre Kurse sind informativ und inspirierend. Kindern und Jugendlichen bringt sie die Erste Hilfe spielerisch bei. Die 63-Jährige sagt:
Wenn ich sehe, wie gut die Lutzenberger Kinder in späteren Nothilfekursen vorbereitet sind, geht mir das Herz auf.
Cony wird Gabi genannt
Manchmal nennen frühere Schülerinnen und Schüler Cony noch heute Gabi: «Die Abkürzung Gabi wurde früher verwendet, um in Notfällen den Zustand eines Patienten zu überprüfen und Erste Hilfe zu leisten. Gabi stand für: Gibt er Antwort?. Atmet er?. Blutet er?. Ist sein Puls spürbar?.» Inzwischen wurde das Beurteilungsschema «Gabi» durch das XABCDE-Schema abgelöst.
Auch sonst hat sich in den 33 Jahren einiges verändert: «Ich habe den Eindruck, dass es den heutigen Kindern schwerer fällt, sich auf etwas einzulassen und konzentriert dranzubleiben.» Die Begeisterung im Notfall helfen zu können, ist hingegen geblieben.
Nomination ist eine grosse Ehre
Neben ihren Tätigkeiten im lokalen Samariterverein ist Cony Künzler seit über 20 Jahren das organisatorische Rückgrat im Samariterverband beider Appenzell. Alles im Ehrenamt, mit einer Spesenentschädigung, wie sie betont. «Die Samariterarbeit ist keine Pflicht für mich. Sie ist ein Teil meines Lebens», sagt sie und ist sichtlich gerührt über ihre Nomination zur «Ostschweizer Samariterin des Jahres». Der Titel wird am 23. August anlässlich des Ostschweizer Samaritertags im Würth-Haus in Rorschach verliehen.
Nebst Cony Künzler sind sieben weitere Samariterinnen und Samariter nominiert, die die Auszeichnung verdienen würden. «Nur schon die Nomination ist für mich eine grosse Ehre. Es hat mich enorm gefreut, dass sich jemand für mich hingesetzt und mich zur Wahl vorgeschlagen hat», sagt Cony Künzler. Man merkt: Hier spricht eine Frau, die mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Und die mit Tatkraft und Beständigkeit dem Samariterwesen Sorge trägt.
Conny Künzler ist eine langjährige Samariterin mit Herz und Humor