Am Sonntag, 31. August, empfängt Montlingen den FC Au-Berneck, am 6. September duellieren sich Au-Berneck und Rüthi und am 28. September ist der FCR auf dem Kolbenstein zu Gast. Die Fans erwarten früh in der Saison Derbys, die es schon länger nicht mehr gegeben hat.
Montlingen will starke Frühlingsrunde bestätigen
Beim FC Montlingen verlief die letzte Saison ruhig. Gegen Liga-Dominator und Aufsteiger Rorschach-Goldach, der die Spielzeit mit zehn Punkten mehr als die beiden Verfolger Vaduz II und Ruggell abschloss, war kein Kraut gewachsen. Doch entgegen der Saison 2023/24, als der Ligaerhalt erst zwei Runden vor Schluss unter Dach und Fach war, musste sich Montlingen zu keiner Zeit gegen hinten orientieren. Der vierte Platz entsprach der Zielsetzung, die die Verantwortlichen vor der Saison aufgestellt hatten.
Grossen Anteil daran hatten Volkan Akyildiz und Nurkan Ibrahimi, «unsere offensive Lebensversicherung», wie Präsident Dominik Sieber sagt. Die Stürmer erzielten zusammen 52 der 73 Saisontore der Rot-Weissen. Akyildiz traf 34-, Ibrahimi 18-mal. Es ist kein Wunder, dass Montlingen in der letzten Saison die beste Offensive der Gruppe stellte. Und beide bleiben mindestens noch eine weitere Saison auf dem Kolbenstein.

Einziger Zuzug ist Elton Aliji, der von Sevelen zurückkehrt. Valdet Istrefi und Sandro Lüchinger wechseln zu den Senioren, Fitim Ramadani und Rilind Shala haben den Verein verlassen. Wie schon länger bekannt war, hat Adi Brunner das Traineramt von Besart Shoshi übernommen. Neuer Co-Trainer ist Giusi Coppola. Unter Brunner sollen junge Spieler, die Youth-League-Erfahrung haben, zu Einsätzen kommen. Sieben von den A-Junioren und aus dem «Zwoa» haben im Sommer mittrainiert. Sieber: «Wir wollen die starke Frühlingsrunde bestätigen und setzen auf den Nachwuchs: In den nächsten zwei bis drei Jahren sollen Eigengewächse nachhaltig an die erste Mannschaft herangeführt und in sie integriert werden.»
Gleichzeitig sei es auch das Ziel, das «Zwei» in der 3. Liga zu halten und den Umbruch erfolgreich zu gestalten. Verdiente Spieler treten altersbedingt kürzer. «Für einen Verein in unserer Grösse ist es ein Geschenk, die zweite Mannschaft in der 3. Liga zu haben – aber auch eine Challenge. Auch sie brauchen Qualität im Kader, die wir im Nachwuchs zwar haben, was aber etwas Geduld benötigt.» Sieber erwartet, dass Vaduz II und Ruggell nächste Saison den Ton angeben werden.
Au-Bernecks Sommer verlief nicht optimal
Die letzte Saison war für den FC Au-Berneck eine Achterbahn der Gefühle. Nach über 20 Monaten auf dem Provisorium Wisen, liefen die Gelb-Blauen am 18. September erstmals in der neuen Sportanlage Tägeren auf. Doch auch dieses Spiel wollte nicht gelingen: Es ging mit 2:5 gegen das starke Ruggell verloren. Zur Winterpause lag das Team mit acht Zählern auf dem letzten Tabellenplatz. Im Frühling wuchs der Rückstand auf den rettenden elften Platz gar auf sechs Punkte an.
«Wir spielten dabei, trotz nur einem Punkt aus drei Spielen, guten Fussball und wir haben versucht, die Spieler zu überzeugen, dass nichts verloren ist. Ich denke, es ist uns gut gelungen», sagt Trainer Daniele Polverino. Die Wende brachte der 1:0-Sieg gegen Buchs; aus den restlichen neun Spielen gab es sechs Siege. Weil auch die Konkurrenz oft punktete, konnte sich die Tägeren-Elf nicht entscheidend absetzen. Erst mit den Siegen in Romanshorn und in der «Finalissima» gegen Steinach wurde der Ligaerhalt Tatsache.

Sechs Spieler kommen neu, vier sind gegangen, weitere fünf sind neu im Kader der zweiten und dritten Mannschaft. Die Vorbereitung lief für das Team schlecht: Mit Goalie Marc-Andre Bursac (Schulterblattbruch), Carlo Lamorte (Kreuzbandriss), Jarò Boehrer (Bänderriss) und Andrin Eugster (Muskelfaserriss) verletzten sich gleich vier Spieler. «Dazu kommt, dass wir viele Ferienabwesende hatten. Es gab Trainings mit sechs Spielern. Ich finde, die Meisterschaft sollte zwei, drei Wochen später starten. Man kann in den ersten Runden englische Wochen einbauen. Ich denke, da spreche ich einigen Trainern aus der Seele», sagt Polverino.
Er erwartet Ruggell und Montlingen vorne. «Ruggell hat Spieler, von denen die meisten höher als 2. Liga interregional gespielt haben. Montlingen hat das stärkste Sturmduo. Trainer Adi Brunner traue ich zu, den grossen Coup zu landen.» Für sein Team rechnet Polverino mit einem Platz zwischen fünf und zehn. «Hätten wir nicht so viele Langzeitverletzte, hätte ich uns zwischen den Rängen vier bis sechs gesehen.»
FC Rüthi mit Schwung und zwei früheren Profis
Am Pfingstmontag feierte Rüthi: Mit dem 3:2 in Rebstein gelang den Blau-Weissen der Aufstieg in die 2. Liga. In der Winterpause hatte nichts darauf hingedeutet, dass das Team vom Rheinblick die Saison mit fünf Punkten Vorsprung auf Appenzell abschliessen würde. Rüthi lag auf Platz fünf und hatte auf den Halbzeit-Leader Diepoldsau acht Punkte Rückstand. Doch dann legte das Team von Trainer Granit Bojaxhi eine fast perfekte Rückrunde hin: In elf Spielen gab es zehn Siege, nur im letzten (bedeutungslosen) Saisonmatch ein 2:2 gegen Absteiger Staad.
Sportchef Joël Baumgartner sagt: «Wir als kleiner Dorfverein sind sehr stolz, was wir geschafft haben. In der Rückrunde standen im Schnitt sieben Rüthner in der Startaufstellung.» In der neuen Saison nicht mehr dabei sind Bernhard Allgäuer sowie Nino Schnüriger, die zu den Senioren wechseln. Die Urgesteine haben zusammen 452 Spiele für die erste Mannschaft bestritten und den Verein während 13 Jahren massgeblich geprägt.

Bei den Zuzügen darf man auf Kevin Streule gespannt sein. Der Stürmer traf in den letzten drei Saisons für Appenzell 56-mal und soll die Lücke im Zentrum schliessen. Cristian Navarro soll die Defensive stärker und flinker machen. Neben Cheftrainer Bojaxhi nehmen zwei ehemalige Profis auf der Bank Platz. Gabriel Lüchinger nimmt eine Doppelfunktion als Co-Trainer und als Spieler wahr. Er soll mit Kreativität im Mittelfeld die Offensivkräfte gezielt einsetzen. Sein Cousin Nicolas, der in der obersten Liga bei St. Gallen und Sion spielte, wird ebenfalls den Staff des FCR verstärken.
«Wir wollen fokussiert auftreten und möglichst früh Punkte sammeln, damit wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben», so Baumgartner. Wichtig sei, dass sich die Neuen gut integrieren und das Team noch enger zusammenwächst. «Der Teamgeist stimmt auf und neben dem Platz», sagt Baumgartner. Der Aufsteiger setzt auf eine gesunde Mischung aus Erfahrung, Entwicklung und Vereinsidentität. Die Klasse, dass es für den Ligaerhalt reicht, scheint das Kader zu haben.
Das Rheintal ist wieder dreifach in der 2. Liga vertreten