Der Duft nach verbranntem Gummi, nach Öl und Benzin hing in der Luft der Allmend – ein Duft, den alle Fans des Motorsports lieben. Für die Benzinbrüder und -junkies ist es ein Parfüm. Dazu kamen das Gekreische und Gebollere der Motoren. Beim Supermoto sind dies vor allem Einzylinder, seltener auch Zweizylinder. Sie haben einen Hubraum von 125 bis 600 Kubikzentimetern.
Waren es früher meist umgebaute Enduros und Motocross-Bikes, die auf den kleinen Rundkursen, die zu 70 bis 80 Prozent aus einem Asphaltteil und 20 bis 30 Prozent aus Kies und einem leicht hügeligen Offroad-Anteil bestehen, zum Einsatz kommen, werden heute speziell für den Sport gebaute Maschinen eingesetzt. So auch Samstag und Sonntag in Altstätten, wo nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr erneut ein Supermoto ausgetragen wurde.

Der Aufmarsch der über beide Tage etwa 2500 Besucherinnen, Besucher und Fans fand seinen Weg mitten durch das Fahrerlager. Die lange Mittagspause bot Zeit, mit den Moto-Cracks in Kontakt zu kommen, die Maschinen, Lederkombis und Schutzausrüstungen zu bewundern. Und sich davon zu überzeugen, dass die Supermoto-Maschinen ein straffer abgestimmtes Fahrwerk mit kürzeren Federn sowie leistungsstärkeren Bremsen am Vorderrad bieten. Der Hauptunterschied zu Enduros und Motocrossern liegt in der Verwendung von Strassenreifen oder sogar Slicks auf kleineren und breiteren Felgen.
Reibungsloser Ablauf der Veranstaltung
Die ganze Elite der Schweizer Rennserie Supermoto Championship war im Rheintal zu Gast. «Wir haben heute etwa 140 Rennfahrer am Start», sagte OK-Chef Pascal Eugster, «und es sind auch 140 Helferinnen und Helfer, die den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung und der Rennen garantieren.» Veranstaltet wurde das Spektakel vom Verein Supermoto Altstätten – perfekt organisiert und mit dem letztes Jahr bewährten Streckenlayout war alles für spannende Rennen vorbereitet.

Rennen gab es in acht Kategorien und Altersklassen von der S1 Prestige über Kids und Youngsters bis zur S4 Promo, bei der einige Rheintaler teilnahmen. Die wichtigste, höchste Klasse ist die S1 Prestige, mit der der sonntägliche Rennnachmittag begann. Es war ein imposantes Bild, als sich alle Starter Seite an Seite hinter dem Startbalken aufgereiht hatten. Es folgte ein lautstark einsetzender Motorenlärm, als die Sekunden bis zum Start und zum Fallen des Balkens heruntertickten.
Und es war ein grossartiges Spektakel, wenn die Fahrer Knie an Knie und Schulter an Schulter mit Vollgas in Richtung der ersten Kurve zielen. Kein Wunder, kam es dabei zu einigen Abwürfen. Und es überraschte auch nicht, dass sich wenige lederkombibewehrte Reiter von ihren Stahlrössern trennen mussten. Dies fand alles vor einer riesigen Kulisse statt. Das Supermoto Altstätten wurde von den Fans regelrecht gestürmt. In Dreier-, Vierer-, ja sogar Fünferreihen standen sie hinter den Absperrungen und feuerten ihre motorisierten Helden an.
Selten gröbere Blessuren und Quads als Highlights
Zum Glück kommt es beim Supermoto wegen relativ geringer Geschwindigkeiten selten zu schweren Verletzungen. So ging auch das Supermoto Altstätten ohne gröbere Blessuren über die Bühne. Ein Highlight für die Zuschauer war daneben auch das Rennen der Quads, der vierrädrigen Renngeschosse, die driftend und kreischend mit hohem Tempo über den Parcours rauschten. Und dabei so allerlei Reifengummi hinterliessen.

Die Ergebnisse der Rheintaler Cracks: Pascal Eugster, der OK-Chef der Veranstaltung, erreichte in der Klasse S4 Promo den Gesamtsieg. Urs Sturzenegger und Yann Mabillard klassierten sich in derselben Kategorie auf den Plätzen drei und neun. In der Kategorie S5 Fun landete Roger Kurmann auf Rang sieben. Der Gesamtsieg in der höchsten Kategorie S1 Prestige ging an Mathieu Romanens, der beide Heats überlegen für sich entschied.
Das Supermoto in Altstätten bot viel Spannung, Drifts und Schräglagen