Christlich 03.03.2024

Das Wichtige im Leben sollte vor dem Dringlichen stehen

Sind nicht gute Beziehungen das Wichtigste und Wertvollste im Leben eines Menschen? Ist es nicht das, was am Ende zählt?

Von Thomas Beerle,
Pfarrer «Fresh X»
aktualisiert am 03.03.2024

Diese Frage kam mir letzthin beim Schauen einer TV-Serie hoch. Sie zeigt arbeitssüchtige Menschen, die durch ständig Dringliches in ihrem Beruf ihre Beziehungen versauen. Dabei gibt es in der Unternehmensführung den Kernsatz: Das Wichtige vor dem Dringlichen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, diesen Satz für das ganze Leben, nicht nur den Beruf anzuwenden. Zum Beispiel auch Partnerschaft und Familie mit einbeziehen.

Natürlich, es gibt das Dringliche. Doch müssen wir uns davon vereinnahmen lassen? Auch der Jesus des Neuen Testaments konnte vom Dringlichen und Drängenden ein Lied singen.

Der Evangelienschreiber Markus erzählt von einem solch unglaublichen Betrieb um Jesus und seine Nachfolger, dass sie nicht einmal zum Essen kommen. Jesus interveniert. Er sagt seinen Jüngern in Markus 6, 30ff:

Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Mitten im Betrieb beschliesst Jesus, sich auszuklinken und Zeit zu nehmen für seine engsten Freunde. 

Sich vom Betrieb nicht auffressen lassen. Zur Ruhe kommen. Zeit für die Menschen nehmen, mit denen man am engsten verbunden ist. Zeit für die Familie. Für den Ehepartner, die Kinder.

Wie gut, wenn ein Kind weiss: In meiner Familie werde ich mit dem, was ich erlebe, ernst genommen. Ich bin wichtig. Wie gut, wenn ein Mann seine Karrierepläne gemeinsam mit seiner Frau schmieden kann und umgekehrt.

Wie gut, wenn eine Frau weiss: Mein Partner interessiert sich für meine Gedankengänge, mein Empfinden. Er nimmt sich gerne Zeit für mich.

Zeit ist ein kostbares Gut. Wie investieren wir sie? Was tut uns als Paar, als Familie gut? Warum nicht, ähnlich wie es Jesus tut, bewusst mal miteinander wegfahren, oder einen gemeinsamen Spielabend als Familie durchführen?

Was ist dir wichtig?