28.09.2022

Dem Einwohnerverein Rebstein droht das Aus

Die Vorstandsmitglieder denken laut über die Auflösung des Vereins nach.

Von Yann Lengacher
aktualisiert am 02.11.2022
Viel Zeit bleibt nicht mehr, um den Einwohnerverein zu retten: Lassen sich bis Ende Jahr keine neuen Vorstandsmitglieder und Helferinnen und Helfer für ein Engagement begeistern, wird der Verein aufgelöst. Das hat der Vereinsvorstand so entschieden. Dieser besteht aktuell aus Kassierin Marina Steiger und den Co-Präsidenten Markus Heeb und Ronald Mucks. Letzterer sagt: «Wir haben zwei Jahre intensiv gesucht und Leute angesprochen. Wir haben auch mehrfach Werbeanzeigen geschaltet, jedoch ohne Ergebnis.» Die Arbeit machen immer die gleichen LeuteDie knappe Personaldecke ist der Hauptgrund für die drohende Vereinsauflösung. «Die Ar­beit bleibt immer bei den gleichen zwei Leuten liegen», sagt Ronald Mucks. Mit Arbeit meint er all jenen Aufwand, der im Vorfeld von Anlässen anfällt. Der Einwohnerverein Rebstein organisiert etwa den Räbeliechtliumzug oder den Neujahrsempfang der Gemeinde. Zudem koordinieren die Mitglieder des Einwohnervereins unterschiedliche Anlässe. Bei diesem breiten Aufgabengebiet fällt entsprechend eine Vielzahl an Aufgaben an: das Einholen von behördlichen Genehmigungen, die Materialbeschaffung für die Räbeliechtli, der Einkauf von Getränken und Snacks und manches mehr. Planen müssen die Vorstandsmitglieder die Anlässe Monate im Voraus. Verteilt auf nur wenige Personen, ist dies ein grosser Aufwand. Der Vorstand sollte mit mindestens fünf bis sechs Personen besetzt sein. Unterstützung erhält das Vorstandsteam bestenfalls von Freunden und Helfenden oder den eigenen Familienmitgliedern. Es sind seit Jahren die gleichen, die mitanpacken. Gemäss Ronald Mucks gibt es für den Mangel an neuen Mitgliedern mehrere Gründe: Zum einen spielen höhere Erwartungen mit: «Wenn etwas schief geht oder nicht volle Zufriedenheit herrscht, stehen wir schnell am Pranger», sagt der Co-Präsident, «das will niemand mehr mitmachen.» Gestiegene Erwartungen und fehlende IdealistenZum anderen sei es in Rebstein so, dass viele Leute schon in anderen Vereinen eingebunden sind. «Wer will da schon eine weitere Vereinsarbeit? Es gibt nur wenige Idealisten.» Demnächst trifft sich der Vorstand mit Gemeinderatsvertretenden, um über die Zukunft des Vereins zu beraten und vielleicht doch noch Wege für den Fortbestand zu finden.Sonst würde sich mit dem Einwohnerverein Rebstein ein Verein auflösen, der eine lange Tradition hat. Im Jahr 2019 feierte man das 60-jährige Bestehen. In der jüngsten Vergangenheit wäre die Auflösung keine Premiere: Erst im Frühjahr löste sich die Rheintalische Singgemeinschaft auf. Auch sie kämpfte lange damit, neue Mitglieder zu finden. Ronald Mucks sagt denn auch: «Mit ähnlichen Problemen kämpfen mittlerweile viele Vereine.» Hinweis: Wer den Einwohnerverein Rebstein unterstützen möchte, meldet sich per E-Mail: info@ev-rebstein.org