06.05.2021

"Den Fünfer und das Weggli gibt es nicht"

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Was braucht es für "New Work", für die Arbeitswelt der Zukunft? Auf Einladung des Business Professionel Women Clubs Rheintal diskutierten Brigitte Lüchinger, Präsidentin des Arbeitgeberverbands Rheintal , Hans Hess, Ex-Swissmem Präsident und Stephanie N. Märklin, eine Start-up Gründerin.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Den Online-Live-Anlass vom Donnerstagabend, übertragen aus einem Studio, moderierte SRF-Redaktorin Nicole Simmen. In drei Impulsreferaten stellten die Gäste ihre Thesen zur Arbeitswelt der Zukunft auf.Brigitte Lüchinger, Geschäftsführerein der Lüchinger Metallbau AG und AGV-Rheintal Präsidentin begreift sich als Dienstleisterin ihrer Mitarbeiter. Starrheit in der Arbeitsorganisation und ein Verharren in überkommenen Rollenmustern gehöre der Vergangenheit an, so Lüchinger. "New Work ist definitiv kein Modewort, sondern die Zukunft, so Lüchinger. Einerseits sei es an den Arbeitgebern, sich flexibel zu zeigen, anderseits an den Mitarbeitenden, Bereitschaft zur Flexibilität zu zeigen. "Den Fünfer und das Weggli gibt es nicht", so Brigritte Lüchinger. Wichtig ist ihr die Verbesserung der Tagestrukturen, im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie, Kindern und Beruf. Arbeiten vom Homeoffice aus werde es auch nach Corona geben, allerdings sei es für die psychische Gesundheit wichtig, auch den persönlichen Austausch wieder pflegen zu können.[caption_left: Brigitte Lüchinger, Präsidentin AGV Rheintal, Geschäftsleitung Lüchinger Metall AG.]Hans Hess, ehemaliger Leica CEO und bis Ende 2020 Präsident des Industrieverbands Swissmem, sprach sich für mehr Flexibilität und einen Mix aus Homeoffice und Firmenpräsenz aus. Wichtig sei die Bereitschaft zu stetiger Weiterbildung, um neue Kompetenzen zu erwerben, die in einem zunehmend dynamischen Arbeitsmarkt von Bedeutung sind. Hess skizzierte das berufsleben als "Regenbogenkarriere": "Der Berufs- und Lebensabschnitt für Menschen über 50 muss neu gedacht werden", so Hans Hess. Ältere Menschen sollten in Teilzeit im Beruf bleiben. Dies nicht zuletzt, weil die Industrie auf diese Menschen angewiesen sei.[caption_left: Hans Hess, ehemaliger Leica CEO.] Stephanie N. Märklin, frühere Pilotin und nun Firmeninhaberin sagte, sie lerne von Vorgelebtem, deshalb müsse der Wissenstransfer sichergestellt sein. Sie betonte die Wichtigkeit der Community, denn: "Social Media macht sichtbar."Dem Business Professional Women Club Rheintal gehören Frauen aus verschiedenen Berufssparten an. Der Club steht grenzübergreifend Frauen aus der Schweiz und Liechtenstein offen.