Die Breite in Altstätten war im Mittelalter und der frühen Neuzeit ein Gerichtsplatz. In der Reformation wurden dort Altäre und Statuen verbrannt. Im 19. Jahrhundert diente die Breite als Landsgemeindeplatz, auch später fanden noch politische Versammlungen und Aufmärsche statt. Inzwischen ist die Bedeutung der Breite darauf geschrumpft, ein Parkplatz zu sein. Die Stadt lässt das Areal vorläufig verlottern, notdürftig mit einem jährlich dreistelligen Betrag (100 bis 999.99 Franken) geflickt.

Gegenteilig ist die historische Entwicklung des Bahnhofs Heerbrugg. In dünn besiedeltem Gebiet erbaut, ist rundherum ein städtisches Gebilde entstanden. Weil aber die drei Gemeinden am und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof jahrzehntelang ihr jeweils eigenes Süppchen kochten, wirkt die ÖV-Drehscheibe der Region wie eine einfache Haltestelle – und ist auch so erschlossen.
Nun hecken Au, Widnau und Balgach eine gemeinsame Strategie aus, um den Flickenteppich aufzulösen. Der grosse Wurf wurde (noch) nicht präsentiert. Er ist auch schwer machbar, solange die SBB keinen Bedarf sehen, am Bahnhof etwas zu ändern. So bleibt weiterhin im Regen stehen, wer auf Gleis 2 auf einen Zug wartet. Und wer nicht Treppen steigen kann, muss einen riesigen Umweg machen, um aufs Perron zu kommen.
Aber immerhin muss, anders als auf der Breite, niemand darauf achten, nicht über ein Schlagloch zu stolpern.
Der einst stolze Breiteplatz verlottert und der Bahnhof Heerbrugg hält mit dem Wachstum nicht Schritt