Eishockey 21.11.2022

Der SC Rheintal gibt gegen den SC Herisau deutliche Führung her

Nach einem hervorragenden Start in das Spiel gegen den SC Herisau verspielten die Rheintaler innert kürzester Zeit ihre Vier-Tore-Führung. Herisau siegt mit 8:6 nach 2:6-Rückstand.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 21.11.2022

An diesem Spieltag beschenkten viele der über 600 Zuschauer die Greenhope-Foundation zugunsten krebskranker Kinder. Die Luchse hingegen gaben eine 6:2 Führung aus der Hand und schenkten den Appenzeller Bären den 8. Platz, der für die Playoffs nötig ist. Einen allzu sicher geglaubten Sieg so fahrlässig aus der Hand zu geben, das ist etwas, das es wohl nur im Eishockey gibt. Trotz allem: Der SC Rheintal ist noch immer auf dem sechsten Platz und der Hockeyabend war attraktiv, unterhaltsam, lange Zeit begeisternd und am Schluss zum Haareraufen.

Drei Tore in 41 Sekunden

Nach dem Auftakt der Greenhope-Foundation und dem Puckeinwurf durch Stiftungsgründer Mattia Cereghetti nahm das Spiel gleich Fahrt auf. Sandro Stoop traf nach genau einer Minute zum 1:0. Im Gegenzug der Ausgleich, der aber nur ein paar Sekunden Bestand hatte, da Yanick Bodemann den SCR wieder in Führung brachte. Drei Tore in nur 41 Sekunden, etwas, was es nicht alle Tage gibt.

Der SC Rheintal gibt gegen den SC Herisau deutliche Führung her

Ein weiteres Tor der Herisauer wurde vom Südtiroler Schiedsrichter aber wegen Torraumoffside aberkannt. Das Toreschiessen ging munter weiter. Bodemann und Gartmann waren für das 3:2-Pausenresultat zugunsten der Hausherren zuständig. Im Mittelabschnitt bestimmten die Rheintaler das Spiel. Obwohl die Chancenausbeute mager war, lagen die Rheintaler bald mit 5:2 in Front. Die Zuschauer, darunter auch eine Gruppe vom SVD Diepoldsau, waren hoch zufrieden, denn sie sahen ein sehr gutes und trickreiches Spiel. Die Harmonie im Team von Sascha Moser funktioniert, das Zusammenspiel klappte und man dominierte den Gegner nach Belieben.

Comeback mit drei Toren, wieder in 41 Sekunden

Auch Leo Waidacher machte wie Bodemann und Stoop sein Doppelpack und stellte auf vier Tore plus. Mit diesem Vorsprung wurde auf Energiesparmodus umgeschaltet und einen Gang zurückgeschaltet. Auch der dritte Treffer der Appenzeller aus einem klassischen Konter konnte noch nicht beunruhigen. Die Rheintaler hatten vermeintlich alles im Griff. In der 53. Minute dann der totale Blackout: Ein Schuss von der blauen Linie führte zum Stromausfall bei den Einheimischen. Herisau witterte Morgenluft und kam in einen Spielrausch. Innerhalb von wieder 41 Sekunden drei Tore und der Ausgleich war perfekt. Dem SC Rheintal gelang es aber nicht, den Schalter wieder umzulegen und das Spiel hochzufahren, auch ein Time-out nützte nichts mehr. Die Bären gingen gar in Führung und trafen zu guter Letzt noch ins leere Tor. Sieben Minuten im Schlussdrittel genügten, um die Dominanz der Rheintaler zu brechen und ein Spitzenteam vollkommen aus dem Konzept zu bringen.

Der Trainerstaff wird alle Hände voll zu tun haben, um die Truppe schnell wieder aufzurichten. Denn schon am Dienstag heisst es SC Rheintal gegen Pikes Oberthurgau. Das Spiel beginnt um 20 Uhr in der Eishalle Widnau.

1. Liga, Gruppe Ost
Rheintal – Herisau 6:8 (3:2, 2:0, 1:6)
KEB Aegeten – 630 Fans – SR: Gamper (König, Sinnathurai).
Tore: 2. Stoop (Pfranger, Berweger) 1:0, 2. Hug (Gartmann, Bommeli) 1:1, 2. Bodemann (L. Waidacher) 2:1, 5. Bodemann (Binder) 3:1, 15. Gartmann (Hug) 3:2; 22. Stoop (Bartholet, Pfranger) 4:2, 34. L.Waidacher 5:2; 43. L. Waidacher (Hagen, Binder) 6:2, 47. Pfennich 6:3, 53. Pfennich (Scherle) 6:4, 53. Speranzino (Malici, Popp) 6:5, 53. Gartmann (Bommeli) 6:6, 57. Popp (Speranzino) 6:7, 60.Gartmann (Empty Netter) 6:8.
Strafen: Rheintal 2×2, Herisau 5×2 Minuten.
Rheintal: Sauter; Hagen, Binder; Pilgram, Berweger; Thurnherr, M. Waidacher; Egger; Bodemann, Obrist, L. Waidacher; Bartholet, Stoop, Pfranger; Adam, Fritz, Rozajac; Vetter, Mutinelli, Monnat.