In die 59. Generalversammlung startete der SC Rheintal mit einer Schweigeminute für den verstorbenen ehemaligen Präsidenten Hans Lütolf. Dann blickte Präsident Hansjörg Laumann auf die erfolgreiche letzte Saison zurück. Er bedankte sich bei allen, die immense Arbeit leisten, dass der Verein am «Laufen» gehalten wird. Nicht nur Team I ist wichtig – seine Leistungen sind aber Antrieb und Motivation für den ganzen SCR.
Sportchef Fabian von Allmen berichtete vom perfekten Start in die letzte Saison und gratulierte zum erstmaligen Erreichen der Erstliga-Play-offs. Mit viel Spielfreude und Einsatz forderte der SCR dabei Bellinzona über fünf Spiele, es fehlte nicht viel zur Sensation. Die Play-offs sind auch in Zukunft das erklärte Ziel.
Team II hatte mit Personalsorgen zu kämpfen, sicherte sich aber den Ligaerhalt. Weil hier Einsatz und Teamgeist wichtiger sind als die Tabelle, trainiert das Team in der nächsten Saison mit Spielern von SCR II, U20 und Gästen vom EHC Vaduz-Schellenberg – und wird die Meisterschaft in der 4. Liga bestreiten. Die Senioren («Rokker») sind eine wertvolle Stütze im Club und halten sich mit Turnieren und Freundschaftsspielen fit. Nebst der unzähliger Helfer an allen Fronten wurde an der GV besonders die Arbeit von Diego Hubatka gewürdigt, der etwas kürzertreten will.
Ein neues Projekt, an dem sich vier Vereine beteiligen
Martin Harzl und Daniel Stutz berichteten von der immer grösseren Nachwuchsabteilung und der damit verbundenen Arbeit. In den Stufen U9 bis U13 stellt der SCR eigene Teams. Es ist wichtig, dass die kleinen Cracks mit viel Spass und Freude in den Sport eingeführt werden. Von U15 bis U20 zählt die Leistung immer mehr – und es gibt eine neue Zusammenarbeit.
Im Projekt «Rheintal Future» spielen SC Hohenems, EHC Dornbirn, SC Rheintal und neu auch EHC Lustenau zusammen. Sie ermöglichen allen ein stufen- und leistungsgerechtes Eishockey. Es sollen alle Wege offen stehen, von der grossen Karriere bis zur Plauschmannschaft. Den Teams stehen wohl vier Eisfelder zur Verfügung, was bei 18 Mannschaften nötig ist. Im Projekt wird auch der finanzielle Aufwand gebündelt; die Kosten für über 150 Nachwuchsspieler belaufen sich auf etwa 350000 Franken im Jahr.
Roberto Ladalardos Jahresrechnung brachte keine Überraschungen, beim SCR sind diese Zahlen auf der Webseite einsehbar. Die Saison 2022/23 wurde mit kleinem Rückschlag abgehakt, das Budget für die neue Saison ist ausgeglichen. Der Verein steht auf solidem Fundament und bedankt sich bei Gemeinde, Eisbahn, Sponsoren, Club 86, Supporter und Inserenten für die Unterstützung. Alle Zahlen, auch die leicht höheren Mitgliederbeiträge, wurden einstimmig gutgeheissen.
Fünf Testspiele und ein Trainingslager stehen an
Die sportliche Zukunft beleuchtete der Sportchef. Nach Bellinzonas Aufstieg und Interlakens Wechsel in die andere Gruppe sind in der SCR-Gruppe neu Dübendorf und Delémont. Von Allmen erwartet zwei, drei «Überflieger» und sieht den Rest etwa gleich stark. Der Play-off-Platz soll mit bewährtem Team und den jungen Rückkehrern Florin Stutz und Silvan Good erreicht werden. Dazu kommen Mathias Hofer, Justin Wiederkehr und einige Nachwuchstalente im erweiterten Kader. Das Trainerduo Sascha Moser und Ondrej Burzala bleibt ebenso wie die anderen Staff-Mitglieder. Fünf Testspiele und ein Trainingslager stehen vor dem ersten Heimspiel am 23. September an.
An der GV wurde weiter der Einsatz von Manuela Wüst verdankt. Sie hat vor gut 20 Jahren als «Spielermama» im Nachwuchs begonnen und seither in verschiedenen Funktionen gewirkt. Sie gibt nach fast zehn Jahren den Fanartikelverkauf an eine Nachfolgerin weiter. Für ihren Einsatz bekam sie die Freimitgliedschaft.
Bezüglich der Eishalle herrscht Optimismus
Mit Widnaus neuem Gemeindepräsidenten Bruno Seelos war der Präsident des Zweckverbandes Kunsteisbahn an der GV anwesend. Er informierte über die unsichere Zukunft der Eishalle.
Die Halle wurde 2018 überprüft und aus der Störfallverordnung entlassen. So überraschte es stark, als gegen Ende 2022 die Schliessung der Halle auf Ende Saison 2023/24 angedroht wurde. Vorstand und Zweckverband haben umgehend Lösungen gesucht und von der Vorarbeit zum Thema profitiert. Im Sommer wird ein Gutachten erstellt, über das am 19. November in den Gemeinden Au, Berneck, Diepoldsau und Widnau abgestimmt wird. Es wird ein Neubau vorgestellt, der rund 28 Millionen Franken kosten soll.
Der Zweckverband braucht und erwartet ein Ja aus allen Gemeinden. Dann folgen Detailplanungen und Auflageverfahren. Wie lange es bis Baubeginn dauern würde, hängt von möglichen Einsprachen ab. Die Bauzeit wird auf 18 Monate berechnet, die Aktivitäten von SCR und EVM müssten für eine Saison in Vorarlberg stattfinden.
Wie lange der Kanton die Anlage noch toleriert, ist offen; bei einem Ja sicher bis zur Baubewilligung – aber nicht für ewig. So wären überdies auch die GVs von Firmen und Banken weiter möglich.
Der SCR appelliert an die Solidarität von allen
«Darum ist am 19. November die Solidarität aller, besonders aber der Sportvereine, gefragt», schreibt der SC Rheintal in seinem Bericht zur Generalversammlung. Zweckverband, Gemeinden und Eissportvereine würden alles daran setzen, dass die Rheintaler Erfolgsgeschichte weitergehen kann.
Der SC Rheintal startet im August in seine 60. Saison – und hofft neben sportlichem Erfolg auch auf ein schönes Geschenk zum runden Geburtstag an der Urne.