Die Gäste kämpften entschlossener und revanchierten sich für die Niederlagen im Playoff-Viertelfinal im Februar. Das Spiel bot den fast 700 Fans aber viel Spektakel, blieb bis zum Schluss spannend und fair. Die guten Schiedsrichter liessen das Spiel lange laufen, Emotionen und Strafen gab es erst in den Schlussminuten. In der Rangliste ist durch die SCR-Niederlage das Spitzenfeld näher zusammengerückt – die Rheintaler bleiben aber vorn, weil der EC Wil überraschend in Bellinzona verlor.
SCR liegt 0:2 hinten, holt aber stark auf
Beide Teams hatten sich viel vorgenommen und es ging gleich voll zur Sache. Nach einem Pfostenschuss und anderen guten Chancen für den SCR klingelte es auf der anderen Seite. Cyrill Bischofberger traf in seinem ersten Spiel für die Appenzeller aus dem Hinterhalt zum 1:0. Nur zwei Minuten später erhöhte Elias Brügger, der hartnäckig nachgesetzt hatte, auf 2:0. Damit waren die Hausherren aufgeweckt und Sandro Bartholet verwandelte einen Zuckerpass von Sandro Stoop zum Anschlusstor. Und noch vor der Pause stellte Mica Moosmann in Überzahl den Gleichstand wieder her.
Im Mitteldrittel bauten beide Teams etwas ab und dem Spiel fehlten die Höhepunkte. Einer war, als Herisaus Yanick Hägele von einem Fehlpass der SCR-Abwehr profitierte und Vincent Sauter aus kurzer Distanz zum 3:2 bezwang. Die Pausenführung für Herisau war eher glücklich, denn der SCR war eigentlich stärker.
Im dritten Drittel fällt früh die Vorentscheidung
Aus der danach erwarteten Aufholjagd nach der Pausenpredigt wurde vorerst nichts. Die Bären waren hellwach, spazierten durch die SCR-Reihen und Siro Rutzer versenkte gekonnt zum 2:4. Der SCR war nun gefordert und Yanick Bodenmann verkürzte wieder auf 3:4. Die Rheintaler hatten danach zwar weitere gute Möglichkeiten, doch ihr Anrennen war vergeblich, vielmehr sahen sie die Felle davonschwimmen. Dadurch kamen nun auch Emotionen ins Spiel. Auch das Publikum erwachte langsam, sodass nun richtige Derbystimmung aufkam.
Der SCR bremste sich dann aber durch eine völlig unnötige Strafe selbst aus. Die Herisauer zogen ein einstudiertes Powerplay auf und belohnten sich mit dem 5:3. Und kurz später feierten sie den Sieg, für den sie sauber gekämpft hatten. Die Luchse mussten einsehen, dass es für einen Erfolg hundertprozentigen Einsatz und volle Konzentration über 60 Minuten braucht. Dass sie dies beherrschen, können sie am nächsten Samstag im Spitzenspiel gegen Wil beweisen.
1. Liga Ost
Rheintal – Herisau 3:5 (2:2, 0:1, 1:2)
KEB Aegeten – 673 Zuschauer – SR: Pfeiffer; König, Mutinelli.
Tore: 6. Bischofberger (Frischknecht, Popp) 0:1, 9. Brügger (Fitzgerald, Bischofberger) 0:2, 14. Bartholet (Stoop, Waidacher) 1:2, 17. Moosmann (Bodemann, Hagen) 2:2, 31. Hägele (Popp, Baumer) 2:3, 41. Rutzer (Scherle, Hohl) 2:4, 47. Bodemann (Moosmann, Waidacher) 3:4, 57. Grob (Rutzer, Hoffmann) 3:5.
Strafen: Rheintal 5x2, Herisau 4x2 Minuten.
Rheintal: Sauter (Metzler); Manser, Egger, Pfennich, Good, Stutz; Hagen, Pilgram, Waidacher, Bodemann, Moosmann; Thurnherr, Wiederkehr, Bernard, Bartholet, Stoop; Monnat, Wiedner, Binder.
Weitere Ergebnisse: Wallisellen – Reinach 7:2, Wil – Burgdorf 8:3, Luzern – Wallisellen 4:5, Prättigau-H. – Argovia 6:2, Burgdorf – Küssnacht 3:1, Bellinzona – Wil 5:4.
Rangliste: 1. Rheintal 9/21, 2. Wil 8/20, 3. Prättigau-H. 7/15, 4. Reinach 7/15, 5. Wallisellen 7/13, 6. Argovia 7/9, 7. Herisau 7/9, 8. Burgdorf 7/7, 9. Bellinzona 6/6, 10. Küssnacht 8/4, 11. Luzern 9/4.
Der SC Rheintal verliert das Derby gegen Herisau mit 3:5