09.01.2019

«Der Spielraum ist reduziert»

Der Informationsanlass zur Revision der Ortsplanung stiess auf grosses Interesse bei Bürgerinnen und Bürgern. Ende Februar wird ein Workshop folgen, bei dem zentrale Aspekte diskutiert werden können.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Andrea C. PlüssWelche Entwicklung die Ortsplanung nehmen wird, interessierte am gestrigen Abend an die 200 Diepoldsauerinnen und Diepoldsauer. «Trotz des Schneeregens», wie Gemeinderat Patrick Spirig, der die Veranstaltung leitete, erfreut feststellte.Spirig zeigte die raumplanerischen Herausforderungen auf, denen sich die Gemeinde aufgrund des neuen Planungs- und Baugesetzes des Kantons St. Gallen stellen muss. Wie alle anderen Gemeinden auch. Im Grundsatz geht es um eine effizientere Verdichtung nach Innen, wodurch Aussenräume geschont werden sollen. Es gilt, Zonen zu definieren zum Beispiel für Wohnen oder Arbeit. Zugleich auch, das potenzielle Bevölkerungswachstum (0.5-1 % pro Jahr) zu berücksichtigen. Von kantonaler Seite her bestehen diverse Vorgaben, die beim Raumplanungsprozess zu berücksichtigen sind. Der Spielraum auf kommunaler Ebene sei schon einmal grösser gewesen, machte die beauftragte Raumplanerin, Marilene Holzhauser, deutlich. «Das Korsett ist eher eng. Der Spielraum ist reduziert». In einem ersten Schritt gehe es darum, eine Strategie, ein Konzept und eine Leitidee für die zukünftige (Siedlungs-)Entwicklung zu erarbeiten. Auch dafür sieht der Kanton Strategien vor (Aufwerten, Weiterentwickeln, Umstrukturieren, Bewahren). Ende letzten Jahres sind für das Diepoldsauer Gemeindegebiet 20 ha nicht überbautes Land ausgewiesen, wovon sich 10 ha – das entspricht der Grösse von 20 Fussballfeldern – für Wohnbebauung eignen würden. In einem ersten Schritt ist vorgesehen, sich auf das Ortszentrum zu konzentrieren, wobei Gebiete möglicher baulicher Verdichtungen gut an den ÖV angebunden sein sollen.Fragen aus dem Plenum drehten sich nicht um die Gemüsehalle, wie man hätte vermuten können. Vielmehr wurde ein Bevölkerungswachstum an sich kritisch hinterfragt, andererseits einmal mehr die Verkehrssituation thematisiert. Angeregt wurde zudem die Planung einer gemeindeübergreifenden Arbeitszone an der Autobahn.HinweisMitwirkungsanlass, 25. Februar, 18.30 Uhr - ca. 22 Uhr, Mehrzweckhalle Kirchenfeld. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung gebeten. Unterlagen zum Thema können auf wwww.diepoldsau.ch heruntergeladen werden.