Kürzlich durfte ich mit den Buben und Mädchen der sechsten Klasse das Stück «Der Weihnachtskomet» von Stefan Weller aufführen. Die Handlung dreht sich um drei Hauptfiguren: Jonathan ist depressiv und hat seine Frau, die Kinder und sein Haus verloren. Er sieht in einer Erscheinung am Himmel ein Zeichen dafür, dass die Welt untergehen wird. Judith ist eine Aktivistin, die Dinge gern anpackt und das «Raumschiff» mit einer Kanone abschiessen will. Ihre ehemalige Lehrerin, Frau Mendel, erklärt den beiden, dass die Erscheinung lediglich der Komet Zion sei und er nichts zu bedeuten habe.
Stern führt zu einem Neugeborenen
Auf dem Weg, der Sache auf den Grund zu gehen, treffen die drei Hauptfiguren auf einen König und einen Hirten. Diese erklären ihnen, dass der Stern sie zum neugeborenen König der Juden führen werde und davon, dass Gott die Welt nicht verlassen habe.
Als die Suchenden am Stall ankommen und das Neugeborene hören, geraten sie ins Grübeln: Frau Mendel merkt, dass es Dinge im Leben gibt, die sich nicht analysieren und bemessen lassen. Das kann sie aber nur erfahren, weil sie sich auf das Unerwartete einlässt.
Die berührende Erlebnisse im Stall
Jonathan möchte die ihm verbleibende Zeit dem Kind schenken. Er hofft, dass sich sein Leben nach dem persönlichen Verlust nicht mehr so leer anfühlt und es wieder einen Sinn hat.
Judith fiel es am schwersten, in den Stall zu gehen. Sie will immer alles im Griff haben und alle Probleme selbst lösen. Doch auch sie wünscht sich jemanden, bei dem sie sich sicher und geborgen fühlt.
Vielleicht erkennen Sie sich in einer der Figuren wieder. In diesem Fall wünsche ich Ihnen eine ähnliche Reise wie der drei Helden in der Geschichte. An Weihnachten dürfen wir einige Erfahrungen dieser Art machen. Die Magie von Weihnachten erleben wir nur dann, wenn wir uns auf sie einlassen. Die Zeit, die wir uns für unsere Liebsten nehmen, füllt sie mit Sinn und Liebe. Dort dürfen wir uns sicher und geborgen fühlen.
So geht es uns auch mit Gott. Wir können ihn erleben, falls wir uns auf ihn einlassen. Dafür erleben wir seine Liebe und können uns sicher und geborgen fühlen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
«Der Weihnachtskomet» zeigt, wie Hoffnung und Sinn neu entstehen können