Gastspiele in der Südschweiz sind meist unangenehm. Einerseits ist da die lange Anreise. Andererseits agieren die Tessiner Mannschaften mit einer Mentalität, die für Ostschweizer oft gewöhnungsbedürftig ist. «Widnou» liess sich davon am Samstagabend zu oft aus dem Konzept bringen. Erwähnenswert ist aber auch, dass Collina d’Oro eine enorme Effizienz an den Tag legte. Die erste Ballberührung, die Ilija Kovacic hatte, war, den Ball nach 21 Minuten ein erstes Mal aus dem Netz zu holen. Seine Vorderleute liessen sowohl dem Flankengeber als auch dem Empfänger zu viel Raum. Martino Novaresi köpfelte die Kugel ins Netz.
Wenig später hatte Orhan Ademi die Ausgleichsmöglichkeit, stand aber zuvor in der verbotenen Zone – Abseits. Und dann liess sich Widnau bei einem Freistoss übertölpeln, Novaresi erlief sich den weiten Ball und erhöhte auf 2:0. Den ersten nennenswerten Abschluss der Gäste verzeichnete Alessio De Simeis nach über einer halben Stunde, er stellte aber keine grosse Prüfung für Miodrag Mitrovic im Tessiner Tor dar. Auch nach dieser Widnauer Möglichkeit dauerte es nicht lange, bis das Heimteam wieder erfolgreich war. Simone Musumeci schloss einen Konter zum 3:0-Halbzeitstand ab. Spätestens jetzt machte sich bei der Widnauer Anhängerschaft Ernüchterung breit.
Ein Dreifachwechsel bringt keine Wende
David Gonzalez wechselte zur Pause dreifach, Timo Faleschini, Erolind Sylaj und Lars Ivanusa kamen neu ins Spiel. Zunächst schien es tatsächlich, als ob Widnau ins Spiel zurückfinden könnte. Ivanusas Geschoss zischte knapp am Gehäuse vorbei. Aber das Aufbäumen war nur von kurzer Dauer. Ein kurz ausgeführter Abstoss landete auf dem Fuss von Novaresi, der keine Mühe hatte, seinen Hattrick zu schnüren.
Obschon Novaresi kurz darauf Feierabend hatte, stellten die Tessiner das Toreschiessen vorerst noch nicht ein. Ein Widnauer Ballverlust im Aufbauspiel führte zum nächsten Treffer, auch Musumeci liess sich ein weiteres Mal in der Torschützenliste eintragen. Widnau liess nach wie vor die Köpfe nicht hängen, probierte, bemühte sich, aber es sollte nicht sein. Selbst das motivierte Ballkind, das in der 80. Minute das Widnauer Spiel bei einem Einwurf noch schnell machen wollte, brachte kein Glück. Das Team von Präsident und UBS-CEO Sergio Ermotti feierte im fünften Spiel seinen ersten Sieg und Widnau ging als Verlierer vom Feld.
1. Liga Classic, Gruppe 3
Collina d’Oro – Widnau – 5:0 (3:0)
Tore: 21. Novaresi 1:0, 28. Novaresi, 40. Musumeci, 62. Novaresi, 71. Musumeci.
Collina d’Oro: Mitrovic; Derbali (74. Campello), Loiero, Cazzaniga; Mauro, Milosavljevic, Castelluccia (66. Stefanovic); Josipovic (74. Tchaoule), Bennati (74. Rossi); Musumeci, Novaresi (66. Buffon).
Widnau: Kovacic; Giovetti (46. Faleschini), Liechti (68. Cabezas), Weber, Giorlando (46. Ivanusa); Thönig (73. F. Metzler), M. Metzler (46. Sylaj), De Simeis, Walt; D’Amico; Ademi.
Deutliche Widnauer Niederlage bei Collina d’Oro