Altstätten 15.12.2022

Die Genossenschaft braucht zusätzliches Geld fürs «Untertor»

Ein Tag der offenen Tür am 18. Dezember soll der Genossenschaft neue Mitglieder bringen.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 15.12.2022

Das Hotel Untertor braucht eine Kapitalspritze – und das möglichst bald. «Im Sommer waren wir mit dem Betrieb kostendeckend unterwegs, Reserven aufbauen konnten wir aber keine», sagt Michael Fenk, Mitglied der Gemeinnützigen Genossenschaft, die das Hotel betreibt. Der Betrieb des Hotels mit Self-Check-in-Konzept ist gut angelaufen. Mehr als 1500 Gäste haben seit der Eröffnung Anfang Mai im Untertor übernachtet. In den Sommermonaten hatte das Hotel eine konti­nuierliche Auslastung von rund 40 Prozent. Im Herbst ging die Zahl der Buchungen zurück; Strom- und Heizkosten sind gestiegen. «Jetzt müssen wir den Winter überstehen», sagt Michael Fenk. Deshalb sind die Betreiber auf der Suche nach neuen Genossenschaftsmitgliedern.

Die Bevölkerung soll über die Zukunft entscheiden

Vor rund einem Jahr hat die Gemeinnützige Genossenschaft das Projekt ins Leben gerufen. Seither konnte sie nicht nur 145 Anteilscheine zu je 1000 Franken ausgeben, sondern auch das Hotel Untertor in altem Glanz erstrahlen lassen. Die 17 Zimmer mit Bad sowie die Bar im Erd­geschoss wurden renoviert – mit viel freiwilliger Arbeit und Engagement von regionalen Handwerkern. Die meisten Anteilseigner sind Privatpersonen. Aber auch die Rhode Stadt und Vorstadt Altstätten hat sich beteiligt: Durch ihren Beitrag konnte der Frühstücksraum finanziert werden. Die Betriebskosten werden auch dank des Self-Check-in-Konzepts tief gehalten.

Wir haben das Hotel und die Bar zum Laufen gebracht. Jetzt muss der Betrieb für die Zukunft gesichert werden.

Die Genossenschaft ist hierbei offen für Partnerschaften. Wie Michael Fenk sagt: «Das gemein­same Ziel muss es sein, das Gebäude zu erhalten. Wir erfahren viel Zuspruch, jetzt ist es aber wichtig, sich zu entscheiden, ob man das Projekt unterstützen möchte.»

Man muss nicht gleich 1000 Franken in den Topf werfen, wie die Gründungsmitglieder sagen: «Interessierte können sich auch als Gruppe zusammenschliessen und Genossenschaftsmitglied werden oder einen beliebigen Betrag spenden», sagt Astrid Dörig. Am kommenden Sonntag, 18. Dezember, können sich Interessierte an einem Tag der offenen Tür ein Bild der Arbeit der Gemeinnützigen Genossenschaft machen.

Städtli auch künftig ­attraktiver machen

Zum ersten Mal wird das Hotel Untertor für die Öffentlichkeit zugänglich sein, womit sich die Möglichkeit bietet, die Räume zu besichtigen, mit den Verantwortlichen über das Projekt zu sprechen und auch etwas über die Vision der Mitglieder zu erfahren.

Ziel der gemeinnützigen Genossenschaft ist es, die Liegenschaft, welche die Stadt seinerzeit für den Schätzwert von 1,49 Millionen Franken kaufte, zu erwerben und weitere Investitionen in das Gebäude zu tätigen. Das wird aber noch etwas Zeit brauchen, wie Astrid Dörig sagt: «Zuerst müssen wir den Betrieb langfristig sichern.» Die Genossenschaftsmitglieder prüfen derzeit alle Optionen, um zu klären, wie der Hotelbetrieb beispielsweise durch Partnerschaften oder einen erfahrenen Pächter gestärkt werden kann. Dies mit dem Ziel, dass sich die Genossenschaft noch stärker auf die Beschaffung der finanziellen Mittel für den Kauf des Hotels fokussieren kann.

Unser Hauptziel ist nicht der Hotelbetrieb, sondern der Erhalt des Gebäudes.

Der Betrieb sei nur die Konsequenz, um die Liegenschaft nachhaltig zu sichern, sagt Astrid Dörig. Die Mitglieder prüfen derzeit verschiedene Optionen, wollen sich aber weiterhin fest an das Projekt binden: «Es war die richtige Entscheidung. Wir wollen das Städtli noch attraktiver machen und weiterbringen.»