Ein besonders erbauliches Spiel ist es nicht, das Widnau II und Montlingen II den rund 150 vom Widnauer «Eins»-Cupspiel Verbliebenen oder neu Dazugestossenen bieten. Torchancen sind sehr rar, die Mannschaften tun sich schwer, offensiv in Erscheinung zu treten. Das war zu erwarten, ging es auf der Aegeten doch um wichtige Punkte. Widnau II hatte vor dem Spiel neun, Montlingen sieben Zähler – es war auch in dieser Phase der Saison schon ein richtiges Duell im Kampf um den Ligaerhalt.
Zu den Fans gehören «Eins»-Spieler beider Lager. Die Widnauer haben zuvor im Cup gegen Höngg gespielt, die Montlinger in Bad Ragaz. Das führt dazu, dass es kaum Verstärkungen für die Reserveteams gab. Und dazu, dass das Spiel mehr Aussagekraft bekam. Eine Erkenntnis: Montlingen II trat mehr als Mannschaft auf als Widnau II. Gab jemand auf dem Platz Anweisungen, war es in aller Regel ein Montlinger. Obwohl auch das FCM-«Zwei» in diesem Sommer einen Umbruch erfahren hat, kann es auf viele drittligaerprobte Spieler zählen, die in brenzligen Situationen ihre Erfahrung ausspielen. Sie heissen Julian Dietsche, Sven Eugster, Marcel Seitz oder Michael Dietrich.
Ein Tor von Dion Stojkaj entscheidet die Partie
Spielerisch führen allerdings die Widnauer von Trainer José Torregrosa die feinere Klinge. Ihnen ist anzusehen, dass sie viel Talent mitbringen. Fabio Grossenbacher, Samuel Rohner oder Fatlum Rashiti sind technisch starke Spieler – den Widnauern fehlt in den entscheidenden Phasen des Spiels aber vorne die Durchschlagskraft. Und wenn sie einmal durchkommen, ist der 16-jährige Kjetil Hutter im FCM-Tor auf dem Posten. Hutter macht einen sehr guten Eindruck, dirigiert die Mannschaft, als gehöre er schon seit zehn Jahren dazu.
Nur darauf, solide zu verteidigen, beschränken sich die Montlinger von Trainer Francesco Bologna aber auch nicht, Fussball spielen können auch sie. Eine Darstellung als reines Kampfteam wird ihnen nicht gerecht. Nach einer guten Stunde setzt sich Marcel Seitz über rechts durch, Dion Stojkaj trifft zum 1:0. Dabei bleibt es bis zum Schluss – die Prophezeiung des langjährigen Widnau-«Eins»-Trainers ist in Erfüllung gegangen. Er hatte gesagt: «Wer hier das erste Tor erzielt, gewinnt.» Montlingen II ist dank der drei Punkte nun wieder das beste Rheintaler «Zwei» in der 3. Liga: Es belegt mit zehn Punkten Rang neun, einen Punkt vor Widnau II, drei vor Altstätten II und vier vor Schlusslicht Mels II.
Altstätten II bleibt im Strichkampf dran
Das dritte Rheintaler «Zwei» in der 3. Liga ist das des FC Altstätten. Die Mannschaft von Goran Savanovic war mit einem überraschenden 1:0-Sieg gegen Appenzell in die Saison gestartet und knöpfte auch Leader Rebstein beim 2:2 einen Punkt ab. Zuletzt verlor Altstätten II in Teufen 0:3, davor gab es aber einen 4:2-Sieg gegen Rotmonten. Auffällig ist, dass die Resultate in der Regel knapp ausfallen, was dafür spricht, dass das Team in der 3. Liga mithalten kann. Mit sieben Punkten liegt es aber doch unter dem Strich.
Noch, denn Altstätten II kann es aus eigener Kraft darüber schaffen: Am Freitag, 20 Uhr, steht das Heimspiel gegen Widnau II auf dem Programm, gefolgt vom Auswärtsspiel bei Montlingen II. Der Endspurt vor der Winterpause kann die Reihenfolge der Rheintaler zweiten Mannschaften nochmals komplett auf den Kopf stellen.
Die Reserveteams im Abstiegskampf der 3. Liga, Gruppe 2