Faustball Im Hinblick auf die Heim-Weltmeisterschaften vom kommenden August in Winterthur krempeln die Nationaltrainer Oliver Lang und Hanspeter Brigger den Selektionsprozess um. Anstelle eines monatelangen Sektionsprozederes erhalten die Nationalspieler das WM-Aufgebot erst kurz vor dem Turnier.An der Europameisterschaft, die die Schweiz auf dem zweiten Platz beendete, hatte sich Nationaltrainer Lang geärgert, dass ihm nicht alle Spieler zur Verfügung standen.Bisher mussten sich die Nationalspieler bereits Anfang Jahr verpflichten, für das Nationalteam zu spielen. In regelmässigen Zusammenzügen wurde das Kader bis zu einem grossen Turnier gesiebt. Dieser Aufwand war vielen Spielern zu gross, weshalb einige bereits zu Jahresbeginn abgesagt hatten.Neu wird wie in anderen Mannschaftssportarten immer nur für einzelne Länderspiele ein Aufgebot erlassen. Wer also im einzigen Testspiel vom 23. Juni gegen Deutschland nicht dabei ist, muss die WM nicht abschreiben – und umgekehrt sind dort nominierte Spieler nicht für die WM gesetzt. Geplant ist, das Kader erst eine Woche vor WM-Beginn zu bestimmen.Allerdings wird Cheftrainer Lang bei mehreren NLA-Klubs Abendtrainings durchführen, zu denen er Spieler einlädt, die für ein Nati-Aufgebot in Frage kommen. Die Spieler können sich dort dem Nationalcoach präsentieren: «Aber es ist nicht so, das jemand nicht an der WM dabei ist, weil er an einem solchen Training fehlt.» Mit dieser Änderung unterstreichen die Schweizer ihre Ambitionen auf die Goldmedaille. Denn sie wird mit der Erkenntnis begründet, dass die Schweiz nur mit ihren stärksten Spielern eine Chance hat, um Deutschland zu besiegen. (pd)