Faustball 24.01.2023

Diepoldsauer Frauen holen am Championscup sensationell Silber

Die Faustballerinnen des SVD Diepoldsau-Schmitter waren nicht als Favoritinnen an den EFA Championscup nach Kirchberg (Ö) gereist. Ihr Halbfinalsieg gegen Nussbach war eine Überraschung. Nach dem erstmaligen Finaleinzug eines Schweizer Frauenteams seit 18 Jahren war Seriensieger Dennach dann aber eine Nummer zu gross.

Von mm
aktualisiert am 24.01.2023

Etwas überraschend musste Nussbach auf die österreichische Natiangreiferin Marlene Hieslmair verzichten; sie war beruflich verhindert. So musste der Gegner wie die Rheininslerinnen mit nur einer gelernten Angreiferin auflaufen, was Diepoldsaus Chancen deutlich erhöhte. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich kein Team absetzen konnte. Gegen Satzende schüttelte Diepoldsau jedoch die leichte Nervosität ab, zeigte sich von der besten Seite und gewann den Startsatz 11:9.

Der österreichische Meister schlug jedoch postwendend zurück und stellte auf 1:1. Im weiteren Verlauf der Partie schenkten sich die Teams nichts. Diepoldsau agierte leicht abgeklärter, der Gegner wirkte weniger stark als wie man ihn mit seiner eigentlichen Stammformation kennt. So erspielte sich Diepoldsau dank zwei weiteren knappen Satzresultaten eine 3:1-Satzführung. Mit dem Rücken zur Wand bäumte sich Nussbach nochmals auf und konterte mit einem 11:7-Satzsieg. Nun war jedoch wieder Diepoldsau an der Reihe: Mit demselben Resultat erzwang es den fehlenden letzten Satzgewinn und feierte so einen grossen Sieg.

Nach einem Satzsieg wird der Finalgegner zu stark

Durch den Finaleinzug war das Ziel einer Medaille bereits erfüllt. Diepoldsau konnte gegen den Dominator der letzten Jahre, den TSV Dennach, befreit aufspielen. Dies war spürbar. Angeführt von einer äusserst druckvoll agierenden Tanja Bognar war es der Aussenseiter, der den ersten Finalsatz 11:9 gewann. Ausschlaggebend dafür war auch die Zuspielleistung: Während beim Gegner viele Bälle nicht optimal am Netz waren, legte die Abwehrreihe um Captaine Jamie Bucher, die im Vergleich zum Samstag auf ihrer Stammposition in der Mitte auflief, die Bälle ein ums andere Mal perfekt auf.

Dennach-Trainer Jogi Bork stellte sein Team dann aber taktisch besser ein. Der Deutsche coachte 2019 die Diepoldsauer Männer zum Schweizer Meistertitel und war viele jahre als Co-Trainer der Frauennati tätig. Er kannte die Stärken und Schwächen der Rheininslerinnen genau. So punktete der Gegner vermehrt mit Bällen im Halbfeld und er stabiliserte sich in der Defensive durch einen Wechsel. Spätestens nach dem Satzausgleich kam der Dennacher Express, angeführt von den beiden Routiniers Sonja Pfrommer und Anna-Lisa Aldinger, endgültig ins Rollen. Der mutige Auftritt in den ersten zwei Sätzen kostete Diepoldsau viel Kraft, so schlichen sich vermehrt Unkonzentriertheiten ein. Mit 11:7, 11:4 und 11:7 wurde der Titelverteidiger seiner Favoritenrolle in den letzten Sätzen doch noch gerecht. Dennoch holte den Titel zum achten Mal.

Diepoldsau hat aber erneut bewiesen, international zu den Topteams zu gehören, auch wenn für nach ganz oben doch noch ein paar Prozente fehlen. Trotzdem kann die Mannschaft stolz auf ihren Auftritt sein und die Silbermedaille feiern. Spätestens an der Schweizer Meisterschaft, die zuhause in Diepoldsau ausgespielt wird, soll sie gemäss der Spielerinnen jedoch wieder in Gold glänzen.

EFA Championscup
Halbfinal: Diepoldsau – Nussbach 4:2 (11:9, 6:11, 12:10, 11:9, 7:11, 11:7)
Final: Diepoldsau – Dennach 1:4 (11:9, 8:11, 7:11, 4:11, 6:11)