05.08.2021

Drogen standen nicht im Fokus

Ein Leser beobachtete strenge Grenzkontrollen, die während des Szene-Open-Airs durchgeführt wurden.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
«Jede Person, die letztes Wochenende über den Zoll Schmit-ter oder Habsburg nach Vorarlberg einreiste, wurde abgetastet und das Gepäck untersucht. Die meisten waren wohlgemerkt Fussgänger», schreibt ein Leser der Redaktion. Der 40-Jährige, der mit seiner Tochter unterwegs war, fragte sich: «Sind alle Schweizer, die das Szene-Open-Air in Lustenau besuchen, generell verdächtig? Für mich sind Kontrollen kein Problem, aber irritierend ist, wenn auf diese Weise generalisiert wird.»Berauschte Fahrzeuglenker im Visier«18 Personen wurden angehalten, die Suchtgift mitführten», schreibt die Vorarlberger Polizei Anfang Woche in ihrer Pressemitteilung zu den Kontrollen  am Szene-Open-Air, das von über 20000 Personen besucht wurde. Auf Anfrage ergänzt Rudolf Salzgeber, Kommandant der Landesverkehrsabteilung: «18 Funde wären eine viel zu geringe Ausbeute, wenn der Fokus die Suche nach Drogen gewesen wäre.» Hätte man Suchtmittel gesucht, wäre nicht die Verkehrsabteilung federführend gewesen beim Grosseinsatz, der während dreier Tage stattfand. Der Schwerpunkt lag auf Fahrzeuglenkern, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss unterwegs waren. Nebst anderen Verkehrsdelikten, die die Polizei aufdeckte, wurden 28 Fahrer aus dem Verkehr gezogen, von denen die eine Hälfte zu viel Alkohol getrunken und die andere Hälfte Suchtmittel konsumiert hatte. «Das ist für uns ein Erfolg,  weil wir damit andere Verkehrsteilnehmer schützen konnten», sagt Salzgeber und gibt zu bedenken: «Diese Leute wurden erwischt, obwohl wir nicht versteckt agierten, sondern unse­- re Kontrollstellen sichtbar ausschilderten. So etwas spricht sich an einem Anlass eigentlich schnell herum.» Die Polizei habe die Kontrollen übrigens nicht nur an den Zollämtern durchgeführt, sondern an vier grossen Zugangsstrassen zum Szene-Open-Air.Grosskontrollen sind am Szene-Open-Air üblichBei der Aktion arbeitete die Landesverkehrsabteilung Bregenz mit der fremden- und grenzpolizeilichen Abteilung zusammen. Roland Salzgeber sagt: «Es kann sein, dass auch Fussgänger stichprobenmässig überprüft wurden. Mehr wäre nicht drin­gelegen, da an den drei Tagen zu Spitzenzeiten maximal 20 Personen, auf die vier Posten verteilt, im Einsatz standen.» Etwas Neues seien die Grosskontrollen auch nicht: «Wir machen das im Nahbereich des Szene-Open-Airs seit Jahren, weil wir die Besucher damit auch animieren wollen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.»