So auch am letzten Mittwoch, als René Wuffli als Präsident des Diogenes-Theater-Vereins in einer kurzweiligen Präsentation auf ein sehr erfolgreiches, abwechslungsreiches und interessantes Vereinsjahr 2024 / 25 zurückblickte. Nebst vielen Höhepunkten mit tollen Gastspielen und einem attraktiven Schul- und Aktivprogramm stand im Vereinsjahr vor allem die Eigenproduktion «Bis dä Fade riisst» im Fokus der Theateraktivitäten.
76 Vorstellungen in der Spielsaison gezeigt
Die Spielsaison dauert jeweils von September bis Mitte Mai. Wie sehr das Diogenes Theater lebt, zeigen die rund 76 Veranstaltungen, die in dieser Zeitspanne in verschiedenen Sparten gezeigt wurden. Werden die Probenarbeiten und Drittbenutzungen dazugezählt, sind es rund 100 Belegungen. Das führe zu einer starken Belastung des Vorstandes; dieser Einsatz könne nicht genug gewürdigt werden, sagte Wuffli.
96 Zuschauende pro Vorstellung
Insgesamt besuchten über 8300 Personen das Theater. Der durchschnittliche Besuch ging mit durchschnittlich 96 Personen pro Vorstellung zwar leicht zurück, liegt aber erfreulicherweise über den Vor-Coronazahlen. Solche Schwankungen seien nicht aussergewöhnlich und würden stark vom jeweiligen Programmangebot abhängen, erklärte Wuffli. Mit einem Auslastungsgrad von fast 75 Prozent dürfe man sehr zufrieden sein.
Ein einmaliges Erlebnis sei die Theater-Eigenproduktion «Bis dä Fade riisst» gewesen:
Das Stück, geschrieben von Paul Steinmann und inszeniert von Kristin Ludin, hat sämtliche Erwartungen übertroffen, die Reaktionen des Publikums waren sehr emotional und begeisternd.
Der Erfolg, bei 13 ausverkauften Vorstellungen kamen über 1600 Besucherinnen und Besucher, bestätige – so Wuffli – dass ein verständlich verfasstes und ebenso verständlich inszeniertes Stück, das zudem einen engen Bezug zur Region hat und sehr authentisch sei, einem grossen Publikumsbedürfnis entspreche. Man werde in Zukunft diese Erkenntnis bei der Wahl eines Themas mitberücksichtigen müssen.
Finanzielle Ziele wurden erreicht
Der Vorstand durfte auch in diesem Vereinsjahr wiederum auf viel Goodwill von seinen Unterstützern zählen. Dies gelte es immer wieder zu betonen, könne doch der vielseitige Spielbetrieb nur mit diesen zusätzlichen finanziellen Mitteln aufrechterhalten werden, sagte Wuffli. Nicht zuletzt dank dieser Unterstützungsbeiträge sind die finanziellen Ziele erreicht worden: Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von 53’600 Franken ab. Die Aktiven des Diogenes-Theater-Vereins belaufen sich auf 485’000, das Eigenkapital beträgt 232’000, das Vereinskapital 178’000 Franken.
Sorgen um die Nachfolgelösung
Dank der gesunden finanziellen Situation dürfe das Diogenes Theater relativ unbeschwert in die Zukunft schauen, das grössere Risiko sei, so Wuffli, die personelle Situation im Vorstand. Bisher konnte – auch mit vielen Anstrengungen – keine Nachfolgelösung im Präsidium und der Co-Programmleitung gefunden werden. Die beiden Chargen seien halt sehr zeitaufwendig; dies sei auch der meistgenannte Absagegrund bei den getätigten Anfragen.
Deshalb werden in einem Strategieworkshop neue Modelle auf den Prüfstand gelegt, die allenfalls auch in eine Teilprofessionalisierung des Theaterbetriebs münden könnten.
«Den Löffel abgegeben»
Es gebe für die aufwendige Arbeit des Vorstands immer wieder viel Wertschätzung, was natürlich auch motiviere, sagte Präsident René Wuffli. So wurde dem Vorstand an der Hauptversammlung als Überraschung eine mit dem Emblem der jeweiligen Charge bestickte Badetasche mitsamt Badetuch überreicht. Das Geschenk kam von einem nicht genannt sein wollenden Vereinsmitglied, der damit die «grosse und uneigennützige Arbeit des Vorstands» würdigen wollte. Petra Hoppe, als Vizepräsidentin des Diogenes Theaters, ehrte im Namen des Vorstands ihren Präsidenten und startete damit gleichzeitig einen komödiantischen Höhenflug.
Von den von René Wuffli bei seiner Wahl angekündigten zwei bis aber höchstens drei Jahren, die er das Präsidentenamt ausführen wolle, «wird jetzt das dritte Jahr wenigstens noch erreicht». Man wolle unbedingt eine Lösung finden, denn «René hat es mehr als verdient, den Ruhestand noch anderweitig zu geniessen». Doch wenn «er dann den Löffel abgibt», so Petra Hoppe, und gemeint war eigentlich das Amt, und nicht was die schallend lachenenden Zuschauer zu verstehen glaubten, müsse unbedingt ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin her.
Mit dieser schönen Geste der Anerkennung ging es in den zweiten Teil des Abends, in dem die Musikband «Caecillia» und der Appenzeller Kabarettist Philipp Langenegger den ausgedehnten Apéro Riche mit ihren Zutaten bereicherten.

Eigenproduktion begeistert das Publikum – Diogenes Theater erreicht 75 Prozent Auslastung