Mit sympathischem Wiener Dialekt und einem «Servus» hat die Matinee am vergangenen Sonntag begonnen. Das Schrammelquintett hat bereits am Vortag an den Bregenzer Festspielen das Publikum begeistert und tat dies auch auf der Schweizer Seite des Rheins. Schon an vielen Orten der Welt hatte es Gastauftritte, unter anderem in Japan, China und Grossbritannien.
Nun ist auch Berneck auf der Liste der Auftrittsorte im In- und Ausland. Organisiert wurde der Anlass vom Kulturforum Berneck, die limitierten Eintrittskarten waren rasch ausverkauft. Im Haus des Weins versammelten sich die Konzertbegeisterten und lauschten den präzisen, stimmungsvollen und reinen Tönen der verschiedenen Instrumente.
Neben zwei Violinen gehört zu einem originalen Schrammelensemble eine Kontragitarre, eine Knöpferlharmonika und eine G-Klarinette auch «picksüsses Hölzl», genannt.
Historie war Thema zwischen den Auftritten
Die originale Schrammelmusik hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert bei den Gebrüdern Johann und Josef Schrammel aus Wien. Die beiden wurden auf der Violine geschult und haben sich nach einigen Jahren mit einer Gitarre und einer Klarinette zum bekannten Schrammelquartett zusammengetan.
Mit deren Art, volkstümliche Wiener Musik zu spielen, wurden sie weitum bekannt und zu den Begründern der Schrammelmusik. Eine Musik, die sich durch präzise Spielart auszeichnet. «Wiener Traditionsmusik ist anders als der Rest in Österreich. Es ist nicht improvisiert, nur verziert und fleissig geprobt. Alles wird von Noten gespielt und meist in Moll», sagt Ingrid Eder während des Auftritts. Mit Stücken wie «Tratscherei», «Kettenbrückensaal» oder «Ottakring» eröffnete sich dem Publikum eine Ahnung, wie es im 19. Jahrhundert in Wien wohl gewesen sein musste.
Geschichten aus dem alten Wien
Mit tosendem Applaus verabschiedete das Publikum die Musikanten in die Pause. Anschliessend ging es weiter mit viel Fingerfertigkeit, Taktgefühl und Geschichten aus dem alten Wien. Bei Wein und Sein wurde den Tonfolgen und den Erzählungen aufmerksam zugehört, durchgehend mit einem Schmunzeln. Dem Anlass entsprechend folgte ein Stück von Josef Schrammel namens «Bei guter Laune».
Ein Glas Wein nach einem gelungenen Auftritt
Den Abschluss machte die Polka «Haludri». Danach durften die fünf Musikerinnen und Musiker zu ihrem wohlverdienten Glas Bernecker Weisswein greifen, mit dem Publikum anstossen und den Sonntagnachmittag einläuten.
Ein Hauch von Wien im Weindorf: Schrammelquintett spielt Konzert