09.10.2020

Ein Zahlensalat nicht nur für Mathecracks

«Kopf und Zahl» heisst eine hochspannende Datensammlung, die das Leben in unserer Region statistisch abbildet.

Von Andreas Rüdisüli
aktualisiert am 03.11.2022
Die Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen gibt jedes Jahr eine Broschüre heraus, in der die wichtigsten Kennzahlen zum Kanton und seinen Regionen nachzulesen sind. Die aktuelle Ausgabe, die eben erschienen ist, gibt Auskunft zu fast allen Bereichen des Lebens. Man muss kein Statistiknerd sein, um die Lektüre von «Kopf und Zahl» spannend zu finden.  In kurzen, übersichtlich und modern gestalteten Kapiteln bilden die Statistiker das Leben in unserem Kanton ab. So erfährt man etwa, dass die Zahlen, die man einst in der Primarschule auswendig gelernt hat, (natürlich) längst nicht mehr stimmen. Der Kanton hatte Ende des letzten Jahres 510 734 Einwohnerinnen und Einwohner. Fast genau ein Viertel davon stammt aus dem Ausland. Zehn Jahre zuvor haben erst 475000 Menschen im Ostschweizer Kanton gelebt. Damals waren 21,7 Prozent von ihnen Ausländer. Die mit Abstand meisten Nichtschweizer sind Deutsche. Danach kommen Italiener und Mazedonier. Dass die Bevölkerung weiter wachsen wird, ist eine Tatsache. Die Behörden möchten, das dies kontrolliert geschieht. Der grösste Teil der Zunahme soll deshalb in sogenannten urbanen Verdichtungsräumen anfallen. Im Rheintal zählen dazu St. Margrethen, Au, Widnau, Balgach und Altstätten. Alle übrigen Orte gehören zum Typ «Landschaft mit kompakten Siedlungen».Die Steuerkraft ist in St. Margrethen am tiefstenIn den 13 Gemeinden des Wahlkreises Rheintal lebten Ende letztes Jahr 73646 Menschen; gut 7000 mehr als zehn Jahre zuvor. Auffällig ist die höchst unterschiedliche Steuerkraft im Tal. Während Krösus Balgach 3400 Franken pro natürliche Person einnimmt, sind es in St. Margrethen, dem Rheintaler Schlusslicht, gerade mal knapp 1800 Franken. Im kantonalen Durchschnitt (Index Kanton = 100) liegt das Rheintal mit 2348 Franken in der Mitte (Index: 102), etwa gleichauf mit dem Kreis St. Gallen (103). Die mit Abstand höchste Steuerkraft (120) weist die Region See-Gaster auf, der deutlich finanzschwächste Wahlkreis ist das Toggenburg (75).  Das Rheintal erstreckt sich über 13888 Hektaren (ohne Seen), was lediglich sieben Prozent der Gesamtfläche des Kantons entspricht. Grösste Gemeinde ist Altstätten (3949 ha), es folgen Oberriet und Diepoldsau. Fast winzig ist dagegen Rheineck, das nur 221 ha umfasst.Natürlich widmen sich die Statistiker auch den Löhnen. Diese liegen in der Ostschweiz bekanntlich tiefer als in den meisten anderen Landesteilen. «Kopf und Zahl» gibt einen mittleren monatlichen Bruttolohn von 5901 Franken an. Für die Schweiz gilt ein Wert von 6248 Franken.«Kopf und Zahl 2020» kann man hier herunterladen.