Es knallt kurz, eine Staubwolke steigt aus der Baugrube empor – dann ist das Spektakel vorbei. Gestern, pünktlich um 14 Uhr, wurde die Probesprengung im Felsen beim Altersheim Geserhus durchgeführt. Sie ist Teil der Arbeiten am Ersatzbau, der bis in zwei Jahren fertiggestellt sein soll.
Eine Staubwolke war Zeuge
Zu sehen gab es nicht viel, da eine schwarze Matte aus alten Autoreifen die Explosion dämpfte und verhinderte, dass Gesteinsbrocken umhergeschleudert wurden. «Für die Sprengung von fünf Kubikmetern Sandstein haben wir insgesamt zwei Kilogramm Plastiksprengstoff verwendet», sagt Sprengmeister Daniel Hardegger von der Marty Bauleistungen AG. Er ermittelt, wie viel Sprengstoff für die noch folgenden Arbeiten nötig ist. Ausserdem muss er prüfen, wie sich der Felsen bei der Explosion verhält.
Wann die eigentlichen Sprengungen durchgeführt werden, kann Bauleiterin Patricia Müller von der Planungsfirma Gantenbein + Partner AG noch nicht sagen. Es komme darauf an, wie schnell man mit dem Aushub vorankomme, und wo man überall auf Felsen stosse. Im Vorhinein hätte man auch andere Standorte geprüft, die nicht am Berg lägen. Es habe sich aber keiner als geeignet erwiesen.

Eine Sprengung unter strengen Sicherheitsvorkehrungen
Vor Beginn wurde von den meisten umliegenden Gebäuden ein Rissprotokoll erstellt, um allfällige Schäden festzustellen, die durch die Bauarbeiten entstehen könnten. Zusätzlich wurden in der Umgebung Sensoren verteilt, welche die Bodenschwingungen messen.
Auch einige Bewohner des Altersheims Geserhus haben die Geschehnisse beobachtet. Ihr Umzug ist für 2027 vorgesehen. Danach wird das aktuelle Gebäude abgerissen. Der 50 Jahre alte Bau entspricht nicht mehr den zeitgemässen energetischen Standards. Es gibt keine Dämmung, keine Duschen auf den Zimmern und nur einen Lift, welcher nicht für Betten genutzt werden kann. Das heutige Altersheim abzureissen und auf dem Grundstück neu zu bauen war nicht möglich. Heimleiterin Andrea Knöpfel sagt: «Wir mussten sicherstellen, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner auch während der Arbeiten eine Unterkunft haben».
Eine Felssprengung mitten im Dorf - die aber kaum zu hören war