14.01.2020

Elf Spiele ohne sportlichen Wert

Nach der 1.-Liga-Quali hat der SC Rheintal kaum Hoffnung auf die Playoffs, ist aber nicht vom Abstieg bedroht.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Eishockey Nach den ersten 22 Runden folgen ab kommendem Samstag (daheim gegen Reinach) nochmals elf Spiele für die Rheintaler – so viele wie für ein 2.-Liga-Team im Fussball in einer Vorrunde.Allerdings geht es dabei um nicht viel mehr als um die goldene Ananas: Die Playoffs sind bei sieben Punkten Rückstand auf den Achtplazierten Herisau weit entfernt. Selbst wenn der SC Rheintal in der «Qualimasterround» das Punktemaximum (15) holt, dürfte Herisau (und auch das noch um einen Punkt weiter entfernte Argovia) diesen Vorsprung über die Runden bringen. Und die Abstiegsgefahr ist bei 16 Punkten Vorsprung auf den HC Luzern gebannt, auch wenn einschliesslich der Abstiegsrunde noch elf Runden ausstehend sind.Mehr Punkte, aber gleiche Situation wie im VorjahrVor einem Jahr dauerte der Grunddurchgang noch 27 Runden, in denen der damalige Aufsteiger 21 Punkte holte. In dieser Saison sind es 24 Zähler nach 22 Runden. Zwar eine mathematische Steigerung, aber die Gesamtsituation ist ähnlich wie vor einem Jahr: Es ist erst Mitte Januar, aber die Saison ist für den SC Rheintal bereits gelaufen.Sportchef Fabian von Allmen hält dagegen: «Solange es theoretisch möglich ist, glauben wir an unsere Chance», sagt er. Aber er weiss auch, dass es selbst bei fünf Siegen in Folge schwierig wird, die Playoffs noch zu erreichen: «Wir gehen die Zwischenrunde mit dem Ziel an, möglichst viele Punkte zu gewinnen, damit das Thema Abstieg endgültig vom Tisch ist.»In der Zwischenrunde geniesst der SC Rheintal dreimal Heimrecht, erfreulicherweise auch gegen Publikumsmagnet Herisau (am Samstag in zehn Tagen). In der Quali lockten die Rheintaler 425 Zuschauer pro Spiel an, die treuen Fans wurden nicht von Erfolgen verwöhnt. «Aber in den Heimspielen haben wir immer gut und attraktiv gespielt», sagt von Allmen, «auswärts hatten wir dagegen zwei, drei Einbrüche.»Mit dem Saisonverlauf ist der Sportchef des SC Rheintal nicht zufrieden. Das Ziel lautete vor der zweiten 1.-Liga-Saison, in die Playoffs (bzw. zumindest in dessen Nähe) zu kommen. Mit zehn oder elf statt nur acht Siegen hätte der SCR dieses Plansoll erreicht. «Wir hatten fünf, sechs verlorene Spiele, die wir hätten gewinnen müssen», sagt von Allmen. Er erinnert an die Heimspiele gegen Herisau und Burgdorf oder die aus der Hand gegebenen Führungen gegen Wil (3:5 nach 3:0) und Frauenfeld (6:7 nach 5:2). Bei der Ursachenforschung kommt er schnell auf die «Kaltblütigkeit vor dem Tor zu sprechen». Oft stellten sich die Luchse auch einfach zu kompliziert an.Im Vergleich zur letzten Saison resultierten weniger Kanterniederlagen. Die Defensive wirkte stabiler, «aber wir kassierten immer noch zu oft mehrere Tore nacheinander.» Das liege vielleicht auch am jungen Team. «Aber die jungen Spieler machten ihre Sache gut. Allerdings hatten wir von den Leistungsträgern mehr erwartet», sagt von Allmen – sei es Lukas Sieber, Yves Breitenmoser, Yanick Bodemann, Claudio Engler, Adrian Ströhle, Mica Moosmann oder Nicolas Paul. «In fast jedem Spiel hatten wir ein, zwei Spieler, die ihr Leistungsvermögen nicht erreichten.»«Die Zwischenrunde ist überflüssig»Die Zukunft über diese Saison hinaus ist noch offen, auch was die Position von Trainer Roger Nater (seit 2013/14) sowie die sportliche Ausrichtung des Vereins betrifft. Die hohe Belastung der 1. Liga – mit Testspielen und Cup etwa 40 Spiele in fünf Monaten – bringt die berufstätigen Spieler an ihre Grenzen. «Deshalb ist die kommende Zwischenrunde überflüssig, zumal sie bei vielen Spielern unbeliebt ist. Mein Eindruck ist, dass die Klagen der Spieler bei vielen Sportchefs nicht ankommen», sagt Fabian von Allmen, der Sportchef des SC Rheintal. Denn bei der Modusabstimmung stimmte nur ein weiterer Amtskollege gegen die vor den Playoffs bzw. der Abstiegsrunde eingeschobenen fünf Spiele. 1. Liga Ost, QualimasterroundSpiele des SC Rheintal18. Januar.: Reinach (home, 17.30 Uhr); 22.1.: Luzern (away); 25.1.: Herisau (h, 17.30); 28.1.: Prättigau (h, 20.00); 1.2.: Argovia (a).Rangliste: 1. Argovia 0/32, 2. Herisau 0/31; 3. Rheintal 0/24, 4. Reinach 0/22, 5. Prättigau 0/15; 6. Luzern 0/8.