Promotion 30.05.2025

Erleichterung, aber keine klare Richtung an der Schweizer Börse

Zu Wochenbeginn hat US-Präsident Trump der Europäischen Union eine Aussetzung der kurz zuvor angekündeten 50-%-Strafzölle bis zum 9. Juli gewährt – jenem Tag, der bereits den Ablauf des von ihm im April festgesetzten Aufschubs für die reziproken Zölle markiert. An den Börsen war Erleichterung spürbar.

Von Fabian Holenstein, RB Unterrheintal
aktualisiert am 31.05.2025

Zusätzlich gestützt wurden die Kurse von robusten Konjunkturdaten. So hat sich die Verbraucherstimmung in den USA im Mai überraschend deutlich aufgehellt. Dennoch tat sich der Schweizer Aktienmarkt in der Auffahrtswoche schwer, eine klare Richtung einzuschlagen. Unternehmensseitig dünnt sich derweil die Agenda zum Ende der Berichtssaison aus. Für eine Enttäuschung sorgte Lem. Der Umsatz des Komponentenherstellers sank im Geschäftsjahr 2024 / 25 um ein Viertel, der operative Gewinn (Ebit) um 77 %. Das Unternehmen verzichtet auf die Zahlung einer Dividende. Auch keine Ausschüttung erhalten die Aktionäre von Dottikon. Der Pharmaauftragsfertiger ist zuletzt zwar kräftig gewachsen, investiert den Ertrag allerdings in den Ausbau der Produktionskapazität. Das Halbjahresergebnis des Energiekonzerns Axpo wird von dessen schwachen Handelsgeschäft belastet: Der Gewinn fiel von 1,5 Milliarden auf 847 Millionen Franken.

Uhren: Wachstum im oberen Segment

Die Ausfuhren von Schweizer Uhren sind im April um 18 % auf 2,6 Milliarden Franken gestiegen. Haupttreiber waren vorgezogene Lieferungen in die USA, die durch den Zollstreit ausgelöst wurden. So schossen die Exporte dorthin um 149 % in die Höhe. Dass es sich um keine strukturelle Nachfragebelebung handelt, zeigt der Blick nach China, wo die Ausfuhren um ein Drittel zurückgegangen sind. Die Aktien der Uhrenindustrie reagierten auf die Daten uneinheitlich. Während die schleppende Entwicklung in den mittleren Preissegmenten den Kurs von Swatch drückte, profitierten die Papiere von Richemont vom Wachstum im teuersten Segment.

Die Konjunkturflaute in China bremst auch den Markt für Elektroautos aus. Deshalb gewährt BYD bis Ende Juni auf diverse E- und Hybrid-Modelle Preisnachlässe von bis zu 35 %. Den Aktionären schmeckt das nicht. Denn damit heizt der chinesische Autobauer den Wettbewerb an. Es ist davon auszugehen, dass die Konkurrenz nachzieht und ihre Preise ebenfalls senkt. Der Druck auf die ohnehin schon dünnen Margen nimmt zu. Für die deutschen Branchenvertreter und den US-Elektroauto-­Pionier Tesla sind das schlechte Nachrichten. Beide stecken seit Längerem in der Krise. So hat sich der Absatz von Tesla in Europa im April halbiert.

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