Fussball 28.09.2023

FC Widnau mit einem 2:1-Zittersieg gegen zehn Mann

In der Mittwochsrunde führte der FC Widnau gegen Bazenheid zur Pause 2:0, hatte danach aber einige bange Momente zu überstehen. Auch der FC Au-Berneck konnte einen Sieg feiern, er gewann bei Vaduz II mit 2:0.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 28.09.2023

Als Schiedsrichter Silvan Solenthaler das spannende Spiel nach 96 Minuten abpfiff, war den Gastgebern die Erleichterung anzusehen. Dabei hatte Widnau die Trümpfe in der Hand: Die Pausenführung und einen Mann mehr auf dem Feld. Dass Überzahl aber nicht zwingend ein Vorteil sein muss, erfuhren die Einheimischen nach dem Tee deutlich. Die Untertoggenburger brachten Widnau in arge Nöte und hätten in den Schlussminuten um ein Haar den Ausgleich erzielt.

Cabezas an beiden Widnauer Toren beteiligt

Die erste gute Möglichkeit im Spiel gehörte den Gästen. Mittelstürmer Giovanni Pentrelli brach auf halblinker Position durch und prüfte Widnau-Goalie Maximilian Lang. Nach einer Viertelstunde hatten auch die Rheintaler ihre erste dicke Möglichkeit: Lucas Barboza Maciel und Ceyhun Tüccar spielten sich technisch sehenswert durch, Bazenheid-Torhüter Nedzbedin Aziri wehrte den Ball ab, der genau gepasst hätte. Dann war wieder Bazenheid an der Reihe: Lang drehte den Schuss von Aussenverteidiger Adis Mamuti mit einer tollen Parade in Corner. Mit dem nächsten Angriff ging Widnau in Führung. Timon Cabezas’ Massflanke fand in der 23. Minute Barboza Maciel, der das 1:0 erzielte.

Zwölf Minuten später jubelte Blau-Weiss erneut. Aziri wehrte einen Tüccar-Versuch zur Seite ab, Cabezas ersprintete sich das Leder und probierte es aus spitzem Winkel mit einem Bogenball, der ganz genau passte. In Minute 40 schien sogar das 3:0 Tatsache. Der starke Cabezas lief an Aziri vorbei, Innenverteidiger Leandro Pasina entschärfte aber kurz vor der Linie noch. In der Nachspielzeit stiess Misic mit Diego Liechti zusammen. Der Bazenheider blieb liegen und musste gepflegt werden. Während der Masseur seine Arbeit verrichtete, hielt Solenthaler plötzlich die rote Karte in der Hand und zeigte sie dem Verteidiger. Ziemlich sicher fielen ein paar nicht druckreife Worte.

Widnau brachte Vorsprung über die Ziellinie

«Das wird schwierig, aber nicht unmöglich», sagte ein Ersatzspieler der Gäste, als er nach der Pause auf der Bank Platz nahm. Er behielt recht. Mit drei eingewechselten Spielern wurde Bazenheid stärker. Nach 55 Minuten flankte Edmir Zulic auf Fadil Goli, der auf 2:1 verkürzte. Pentrelli war in der 62. Minute nahe am Ausgleich, als er im Fünfmeterraum ungehindert zum Kopfball kam, Lang aber klären konnte. «Wir sind Einer mehr – spielt einfach», rief Widnaus Ilija Ivic seinen Vorderleuten zu.

Cabezas schoss in der 66. Minute drüber, Tüccar eine Minute später ebenfalls. Die Spannung stieg weiter. Tüccar (82.) und Andrade (83.) scheiterten knapp. Auch Cristian Navarro, der auf der linken Seite in der 86. Minute aufs Tor lief, setzte den Abschluss ein wenig zu hoch an. In der 90. Minute schien der Ausgleich Tatsache. Es brannte lichterloh im Widnauer Strafraum, aber Bazenheid brachte den Ball nach mehreren Versuchen nicht ins Netz. Die Lüchinger-Elf verteidigte den Vorsprung mit allen noch verfügbaren Kräften und brachte ihn ins Ziel.

«Wir haben die drei Punkte», sagte Andreas Lüchinger nach dem Spiel. «Aber die zweite Halbzeit müssen wir so schnell wie möglich vergessen», so der Trainer. «Auch schon haben wir dominiert und haben das Spiel dann nicht gewonnen. Heute war es umgekehrt.»

2. Liga inter, Gruppe 4
Widnau – Bazenheid 2:1 (2:0)
Aegeten (Nebenplatz) – 200 Zuschauer – SR: Solenthaler; Hobi, Mauchle.
Tore: 23. Barboza 1:0, 35. Cabezas 2:0, 55. Goli 2:1.
Widnau: Lang; De Almeida, Ivic, Banovic, Faleschini; Cabezas (79. Giorlando), Massari (63. Andrade), Liechti, Egbon (63. Walt); Tüccar (89. Shala); Barboza Maciel (79. Navarro).
Bazenheid: Aziri; Mamuti, Ott, Pasina (76. Romer), Misic; Bytyqi; Obermayer (46. Jungblut), Goli; Pfister (46. Zulic), Cakir (46. Roth), Pentrelli.
Gelbe Karten: 28. Pfister, 40. Tüccar, 51. Liechti, 67. Aziri, 72. Walt, 77. Giovetti de Almeida, 91. Lang.
Rote Karte: 45. Misic.

Weitere Ergebnisse: Schaffhausen – Dardania SG 5:2, Adliswil – Rappi-Jona II 2:2, Dübendorf – Thalwil 3:1, Chur – Wil II 1:3, Tägerwilen – Bülach 1:0, Lachen/Alt. – Uster 1:1, Frauenfeld – Weesen 4:3.
Rangliste (alle 7 Spiele): 1. Schaffhausen 18, 2. Wil II 16, 3. Frauenfeld 15, 4. Widnau 12, 5. Lachen/Alt. 11, 6. Uster 11, 7. Adliswil 10, 8. Thalwil 9, 9. Bazenheid 9, 10. Dübendorf 9, 11. Bülach 8, 12. Dardania SG 8, 13. Chur 7, 14. Tägerwilen 7, 15. Weesen 4, 16. Rappi-Jona II 2.

Au-Berneck gewinnt weiter

Ebenfalls einen Sieg feiern durfte der FC Au-Berneck – den vierten in der Meisterschaft in Folge. Die Mittelrheintaler sind nach ihrem kleinen Fehlstart in bestechender Form und in der Rangliste bis auf drei Zähler an den Leader aus Altstätten herangerückt. Bei den Vaduzer Reserven war es Ardit Vezaj, der das Spiel mit einer Doublette zugunsten der Hafner-Elf entschied. Nun reist sie am Samstag zum FC Abtwil-Engelburg, der letzte Saison noch ein Spitzenteam stellte, 2023/24 mit sieben Punkten aus sechs Spielen aber noch nicht so richtig in Fahrt gekommen ist.

2. Liga, Gruppe 1
Vaduz II – Au-Berneck 0:2 (0:1)
Tore: 7./56. A. Vezaj.
Au-Berneck: Staudacher; Boehrer, Bekjiri, F. Dierauer, T. Dierauer; S. Benmbarek, Zivic, D. Varano, Lakna; A. Vezaj, Marino. Auf der Bank: Popescu, A. Eugster, Y. Benmbarek, Hanimann, Avdiu, Jung.
Rangliste: 1. Altstätten 6/15, 2. Buchs 6/13, 3. Au-Berneck 6/12, 4. Winkeln 6/10, 5. Valposchiavo 6/10, 6. Rorschach-G. 6/10, 7. Herisau 6/10, 8. Vaduz II 6/7, 9. Abtwil-E. 6/7, 10. Ems 6/6, 11. Montlingen 6/6, 12. Brühl II 5/5, 13. Mels 6/5, 14. Wittenbach 5/1.