Hinterforst 27.07.2023

Fertig Schule: Monika Kehl hat stets Freude an der Doppelklasse gehabt

Ob Basisstufe, Leistungsbeurteilung oder Mehrklassenschule – Monika Kehl setzte sich für vieles ein.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 27.07.2023

Die Hauswirtschafts- und Kochlehrerin, die 1980 ihr Diplom erlangte, unterrichtete zunächst in Balgach Erst- bis Achtklässler. 1981 wechselte sie zu den Schulgemeinden Hinterforst und Eichberg, von denen sie gemeinsam angestellt war. Im ersten Jahr erteilte Monika Kehl ausserdem der damals noch in Eichberg geführten Realklasse Kochunterricht.

In den folgenden Jahren stockte die Lehrerin ihr Pensum mit zusätzlichen Lektionen an der Primarschule Balgach auf; ein Vollpensum betrug damals 30 Lektionen.

1988/89 unterrichtete Monika Kehl an bis zu fünf Orten. Nebst der Tätigkeit in Eichberg, Hinterforst und Balgach kamen Religionsunterricht auf der Oberstufe in Rebstein und eine Stellvertretung in Widnau dazu. Nun betrug das Pensum bis zu 36 Lektionen wöchentlich.

16 Jahre in wichtiger Kommission mitgewirkt

Vielseitig wie kaum eine andere Lehrkraft übernahm Monika Kehl 1990 auch den Französischunterricht für Fünf- und Sechstklässler in Eichberg und Hinterforst. Fortan war sie ausschliesslich für diese beiden Schulen tätig. In verschiedensten Projekten und Schulentwicklungsprogrammen befasste sie sich engagiert mit Themen wie Basisstufe oder Beurteilung; dazu gehörten Fragen wie die Bedeutung von Zeugnisnoten.

Monika Kehl war 16 Jahre in der Pädagogischen Kommission für Handarbeit und Hauswirtschaft engagiert und betätigte sich in der Schulentwicklungsgruppe Mehrklassenschulen im Bereich Handarbeit und Hauswirtschaft. Diesem Thema galt stets ihre besondere Leidenschaft. Während über dreissig Jahren leitete sie entsprechende Fachschaftstreffen.

Früher gab es nach jeder Kommissionssitzung Kaffee und Kuchen. Die Zeiten änderten sich vor allem auch in technischer Hinsicht. Statt der einstigen Matrize gab es schliesslich die Hellraumfolie und den Kopierapparat. Die mechanische Nähmaschine wurde zunächst von der anfangs noch einfachen elektronischen Nachfolgerin und schliesslich von der Computernähmaschine abgelöst.

Beim Bändelidrehen geschah ein Missgeschick

Nicht zuletzt, weil Monika Kehl am Unterricht in der Doppelklasse grosse Freude hatte, blieb sie Eichberg und Hinterforst treu. Mit den Lehrplänen 82, 97 und 21 hat sie dreimal einen markanten Kurswechsel erfahren. Ihr Faible für Unterrichts- und Schulentwicklung kam auch dadurch zum Ausdruck, dass sie während mehreren Jahren Junglehrerkurse anbot und ihr Wissen jungen Fachkräften weitergab.

Zu den schönen Veränderungen zählt die Einführung des koedukativen Unterrichts 1997; auch Buben konnten neu am Handarbeitsunterricht teilnehmen. Bis dahin hatte es für die Buben nur einen vierwöchigen Schnupperunterricht gegeben.

Am Anfang ihrer Berufslaufbahn bekam Monika Kehl für Hauswirtschafts- und Kochunterricht noch nicht den Lohn eines Primarlehrers oder einer Primarlehrerin. Es gab auch noch Ortszulagen. Und Frau Kehl war damals Fräulein Kehl.

Bei all den schönen Erlebnissen, die den Berufsalltag prägten, ist Monika Kehl auch ein Missgeschick widerfahren, das ein bleibendes Problem zu Folge hatte. Beim Bändelidrehen hat sie sich einmal die Schulter ausgehängt. Seither musste sie sechs Schulterluxationen über sich ergehen lassen.

Hinweis: In dieser Serie werden Lehrkräfte vorgestellt, die nun in Pension gehen. Sie erinnern sich an besondere Momente.