Freundlichkeit im Alltag: Warum ein Lächeln unsere Welt menschlicher macht

Von klein auf war ich ein offenes, spontanes Kind und freute mich über nette und freundliche Leute. Ich grüsste die Menschen mit einem Lächeln oder einem «Hopp» oder «Hoi» und anstandshalber brachte mir meine Mutter bei, fremde Leute zu siezen «Grüezi». Ich bin immer gut damit gefahren und werde es beibehalten.

Auch ich habe manchmal Kummer und Sorgen und Unverständliches quält mich. Es beschäftigen mich viele Situationen (durch meine Arbeit) Hilfe suchender Menschen. Ich laufe konzentriert in Gedanken durch die Migros oder entlang der Strasse und doch, wenn ich einen Menschen sehe, grüsse ich ihn freundlich, auch jene, die ich nicht kenne. Was dann geschieht – probieren Sie es einmal aus –, sie werden sich mit Freude wundern!

Was Freundlichkeit bewirkt: «Freundlichkeit ist ein Wert, der sowohl die Gesellschaft als auch ein Individuum im Innersten zusammenhält. Und das Beste daran: jede und jeder kann sie ganz einfach lernen.» (Christine Schnapp)

Dass sie erlernbar ist, habe ich bei meiner Recherche zu diesem Text gelesen. Ich bin auf Michèle Marbach gestossen. Sie gibt mit ihrer Firma «Zwei Stunden», Seminare für Unternehmen und Privatpersonen zu den Themen Führen, Management, Kommunikation und persönliche Kompetenzen. Die Nachfrage nimmt zu und persönliche Weiterentwicklung auch in zunehmendem Alter erhält eine geistige und mentale Beweglichkeit.» Je mehr jemand davon überzeugt ist, freundlich sein zu können, desto mehr strahlt diese Person das auch aus», sagt Marbach.

Wie kann man Freundlichkeit erlernen?

Beginne bei dir selbst! Nicht warten, bis die anderen grüssen, sondern selbst aktiv werden. Viele Male habe ich von meinen Kindern gehört:

Sie hat mich nicht gegrüsst, dabei kennt sie mich sogar!

Meine Antwort:

Hast du sie denn gegrüsst?

Nicht die anderen müssen die ersten Schritte tun. Freundlich sein, heisst nicht, dass man immer lieb und guter Laune ist! Freundlichkeit bedeutet auch Wertschätzung und Respekt im Miteinander und nicht, dass man alles toleriert und nicht Nein sagt. Freundlichkeit ist eine Grundwertschätzung, bedeutet jedoch nicht, dass ich alle gleich mag. Auch ich bin nur ein Mensch mit Kanten und Ecken. Die Kollosser würden sagen: «Verhaltet euch weise gegenüber denen, die draussen sind, und kauft die Zeit aus. Eure Rede sei allezeit wohlklingend und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr einem jeden antworten sollt.» (Kollosser 4:5 – 6)