Der Gemeinderat Lutzenberg hat auf Antrag der Betriebskommission Wasserversorgung eine wichtige Entscheidung getroffen, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Wasserversorgung und des Werkhofs weiter zu steigern. Angesichts der zunehmenden Anforderungen an die Wasserversorgung sowie der damit verbundenen Aufgaben wurden im Rahmen einer strukturellen Anpassung entscheidende Schritte eingeleitet.
Aufstockung Pensum in der Wasserversorgung
Der Gemeinderat hat beschlossen, die derzeitige 60%-Stelle des Wasserwartes um zusätzliche 40% aufzustocken. Diese Massnahme soll sicherstellen, dass die zahlreichen anstehenden Aufgaben in der Wasserversorgung – von der Qualitätssicherung über die Wartung der Quellanlagen und des Leitungsnetzes bis hin zur Reinigung von Bauwerken wie den Wasserkammern – in einer angemessenen Zeit und mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt werden können. Ein zentrales Anliegen des Gemeinderates ist es, diese Aufgaben nicht unter Zeitdruck zu erledigen, um die Qualität der Arbeit zu gewährleisten und gleichzeitig die Arbeitsbelastung des Wasserwartes zu minimieren. Das aufgestockte Pensum sorgt dafür, dass die Überzeit bei den Mitarbeitenden minimiert werden kann, was eine nachhaltigere Arbeitsweise fördert. Dies kommt sowohl der Qualität der Arbeit als auch dem Wohl der Mitarbeitenden zugute. Die Notwendigkeit der Aufstockung der Stellen im Bereich der Wasserversorgung ist besonders aufgrund der Tatsache gegeben, dass die Gemeinde Lutzenberg nicht nur eine, sondern gleich zwei Wasserversorgungsanlagen betreibt – eine in Lutzenberg und eine in Wienacht-Tobel. Diese doppelte Verantwortung erfordert eine kontinuierliche Überwachung, Wartung und Optimierung der Infrastruktur, um eine zuverlässige Trinkwasserversorgung für die gesamte Bevölkerung sicherzustellen.
Ausschreibung der 60%-Stelle im Werkhof
Die Personalaufstockung in der Wasserversorgung führt im Werkhof Lutzenberg zu einer Reduktion von 40 Stellenprozenten, da der derzeitige Stelleninhaber aktuell zu 60% als Wasserwart in der Wasserversorgung und zu 40% als Bauamtsmitarbeiter im Werkhof tätig ist. Aus diesem Grund wird eine neue Stelle ausgeschrieben.
Die neu ausgeschriebene Stelle im Werkhof bietet die Möglichkeit, dass die angestellte Person zusätzlich zur 40%- Anstellung im Werkhof ca. 20% ihrer Arbeitszeit als Stellvertretung des Wasserwarts übernimmt. Diese Lösung hat den Vorteil, dass bei Abwesenheiten oder Engpässen im Wasserbereich eine flexible Vertretung gewährleistet wird. Zudem wird es möglich, dass kostenintensive externe Dienstleistungen (etwa 20% des aktuellen Arbeitsaufwands), die derzeit für bestimmte Arbeiten in der Wasserversorgung von externen Dienstleistern bezogen werden, künftig kostengünstiger und effizienter durch interne Mitarbeitende erbracht werden können. Es ist dem Gemeinderat wichtig zu betonen, dass die Beibehaltung des Pensums im Werkhof vollständig gewährleistet ist, da die Aufgaben im Werkhof in den letzten Jahren gestiegen sind. Diverse Arbeiten, die früher extern vergeben wurden, werden mittlerweile intern ausgeführt, und darüber hinaus hat der Kanton Aufgaben an die Gemeinde übertragen, die früher in dessen Verantwortung lagen. Dies hat den Bedarf an internen Ressourcen weiter erhöht.
Weniger Arbeiten extern vergeben
2024 hat der Gemeinderat auch die Stellenprozente im Bereich des Werkhofes und der Hauswartung Schule neu überprüft. Das Audit hat in erster Linie gezeigt, dass die Aufgabenbereiche in beiden Bereichen zugenommen haben. Ein zentrales Ergebnis war die Feststellung, dass für alle drei Mitarbeitenden ein direkter Vorgesetzter fehlt. Ein solcher Vorgesetzter soll künftig die fachliche und auch finanzielle Kontrolle im Unterhaltsbereich übernehmen. Zudem wurde festgestellt, dass die Stellvertretung und Pikettregelung im Wasserbereich unzureichend und hier Verbesserungen erforderlich sind, um eine lückenlose und qualitätsgerechte Versorgung sicherzustellen. Für alle Bereiche sollen nun die genauen Aufgaben definiert werden, um Schnittstellen besser koordinieren zu können. In der Hauswartung Schule wurden bereits seit Beginn dieses Jahres Anpassungen im Aufgabenbereich vorgenommen. Der Schulhausabwart ist nun für die Umgebungs- und Pflegearbeiten der Schulanlage sowie des Kindergartens verantwortlich, anstatt diese Arbeiten wie im letzten Jahr extern zu vergeben. Dies ist sowohl bei den Kosten als auch bei den Abläufen effizienter. Darüber hinaus wird im Werkhof und Bauamt die Effizienz der Arbeitsabläufe weiterhin optimiert, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.
Bessere Abläufe und Nutzung der Ressourcen
Der Gemeinderat ist überzeugt, dass diese strukturellen Anpassungen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsabläufe und der Ressourcennutzung führen werden. Die Aufstockung in der Wasserversorgung und die gezielte Ausschreibung der 60%-Stelle im Werkhof bieten der Gemeinde die Flexibilität, den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig Kosten zu sparen, indem teure externe Aufträge reduziert werden können. Diese Massnahmen tragen dazu bei, die hohe Qualität der Trinkwasserversorgung in Lutzenberg und Wienacht-Tobel sowie die effiziente Bearbeitung der Aufgaben im Werkhof weiterhin zu gewährleisten und gleichzeitig eine nachhaltige Entlastung der Mitarbeitenden und der Gemeindeverwaltung zu schaffen.
Ein weiterer Vorteil der neuen Struktur ist, dass der Wasserwart als Stellvertreter im Werkhof agieren wird und beispielsweise Ferienvertretungen und Winterdienst übernehmen kann. Diese Regelung trägt dazu bei, dass die Ruhezeiten der Mitarbeitenden besser eingehalten werden können. Der Winterdienst kann dadurch noch besser und mit höherer Qualität als bisher ausgeführt werden, da die Verantwortlichkeiten effizienter verteilt und Engpässe vermieden werden. Der Gemeinderat bedankt sich dabei auch bei den Mitarbeitenden für ihre Flexibilität und ihr Engagement, die massgeblich dazu beitragen, dass diese Veränderungen erfolgreich umgesetzt werden können.
Gemeinde baut eigene Infrastruktur aus: Weniger Aufträge nach extern – mehr Ressourcen im eigenen Team