Diepoldsau vor -431 Minute

Gemeinde Diepoldsau stärkt ihre Energiewende mit klaren Projekten statt teuren Zertifikaten

Die Gemeinde Diepoldsau führt das Label Energiestadt nicht weiter. Gleichzeitig stärkt sie gemäss Medienmitteilung ihr Engagement für Energieeffizienz, Klimaschutz und erneuerbare Energien.

Von gk
aktualisiert vor 2 Stunden

Mit einem klaren Energiekonzept, konkreten Massnahmen und neuen Projekten setze Diepoldsau konsequent auf wirksame Umsetzung statt Zertifizierungsprozesse.

Seit 2010 konnte die Gemeinde zahlreiche Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit umsetzen. Nach sorgfältiger Prüfung hat der Gemeinderat beschlossen, auf die nächste Rezertifizierung zu verzichten. Per 31. Dezember 2026 tritt Diepoldsau aus dem Trägerverein Energiestadt aus. Die Rezertifizierung ist mit rund 30’000 Franken Aufwand verbunden. «Der Verzicht ist kein Rückschritt in der Energiepolitik, sondern die Fokussierung auf Projekte, die unmittelbar Wirkung zeigen», betont Gemeindepräsident Ralph Lehner.

Das Jahresmonitoring 2024 der Energieagentur St. Gallen bestätigt, dass Diepoldsau in zentralen Bereichen der Energiewende über dem Schweizer Durchschnitt liegt. Die Photovoltaik-Leistung pro Einwohner ist hoch. Ein Drittel der Heizsysteme nutzt erneuerbare Energien und gleichzeitig ist der Stromverbrauch pro Kopf deutlich tiefer als im Durchschnitt.

Das Energiekonzept der Gemeinde definiert neun Massnahmen. Das Konzept gibt den Weg vor zur vollständig erneuerbaren Wärmeversorgung bis 2050 und weitgehend erneuerbaren Stromproduktion bis 2030. «Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir schaffen die Rahmenbedingungen, die Bevölkerung sowie die Unternehmen sind gefordert, aktiv mitzuwirken», sagt Gemeinderätin Karin Aerni.

Umgesetzte Massnahmen und neue Projekte: Die Gemeinde betreibt bereits sechs Photovoltaikanlagen, die Strom für rund 63 Vier-Personen-Haushalte liefern, setzt auf stromsparende Geräte, E-Fahrzeuge und fördert energieeffizientes Bauen. Auch das Car-Sharing-Angebot «Sponti-Car» wird rege genutzt. In Planung ist zudem das Projekt «100 in 100». Innerhalb von 100 Tagen sollen 100 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ihre fossilen Heizungen ersetzen und auf eine erneuerbare Alternative umsteigen. Das Projekt wurde von der Genossenschaft 42hacks in Uzwil bereits umgesetzt.

Die Energiestrategie 2050 und die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft bleiben die Richtschnur, teilt der Gemeinderat mit. Die Energiestadtkommission wird ihre Arbeit mit unverändertem Einsatz fortsetzen. Der Entscheid zum Austritt aus dem Label Energiestadt wird in den Legislaturzielen und dem Leitbild der Gemeinde abgebildet. Damit stelle die Gemeinde die Verbindlichkeit und Transparenz der bisherigen Energiearbeit sicher.

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