06.08.2018

Geplatzter Traum vom Final

Die Schweizer U21-Männer zeigen an der Heim-EM in Jona drei starke Auftritte. Zur Finalqualifikation hat nur wenig gefehlt.

Das Schweizer U21-Team hatte sich vor der Heim-EM in Jona das Erreichen des Finals als Ziel gesetzt. Auf dem Papier waren die Teams aus Deutschland und Österreich aber stärker einzustufen als die Gastgeber. Doch die Schweizer starteten fulminant in die Heim-EM und feierten gleich im ersten Spiel einen 3:2-Sieg gegen Österreich. Ein hart erkämpfter Sieg, zweimal mussten sie einen Satzrückstand aufholen und setzten sich dann im fünften Durchgang hauchdünn mit 12:10 durch. «Dass wir dieses Spiel nun gewinnen konnten, ist sensationell», freute sich Trainer Yannick Signer direkt nach der Partie. «Wir haben im Angriff sehr stark gespielt und konnten viel Druck entwickeln.»2:0-Satzführung reicht nicht zum SiegMit dem Selbstvertrauen des Auftaktsiegs starteten die Schweizer ins zweite Vorrundenspiel gegen Europameister Deutschland und zeigten sich weiterhin von ihrer besten Seite. Insbesondere Angreifer Dominik Rhy, der bereits gegen Österreich stark gespielt hatte, punktete auch gegen die Deutschen regelmässig. So konnten die Schweizer tatsächlich die ersten beiden Sätze mit 11:8 und 11:7 für sich entscheiden. Eine kleine Sensation lag in der Luft, denn mit der direkten Finalqua­lifikation der Schweizer Mannschaft hätte vor der EM kaum jemand gerechnet.Doch Deutschland gab sich nicht so schnell geschlagen. Der Titelfavorit kämpfte sich zurück ins Spiel und schaffte den Satzausgleich. Die Schweizer erwischten dann aber den besseren Start in den entscheidenden fünften Durchgang und gingen 6:2 in Führung. Doch der schöne Vorsprung war nur von kurzer Dauer. Gleich sieben Punkte in Serie konnten die Deutschen verbuchen und gingen 9:6 in Führung. Die Schweizer kamen nochmals heran, doch kurz darauf erspielte sich Deutschland Matchbälle. Zwei konnte die Schweiz abwehren, den dritten dagegen nicht mehr.Viel Zeit, die Niederlage zu verdauen, blieb den Schweizern nicht. Nur wenige Minuten nach dem schmerzhaften 2:3 gegen Europameister Deutschland stand das zweite Kräftemessen mit Österreich auf dem Programm. Der Sieger würde Deutschland ins Endspiel folgen. Die Schweizer bewiesen Moral und gewannen den ersten Satz mit 11:6. Dann aber wurden die Österreicher zunehmend stärker und verloren die folgenden drei Sätze.Damit müssen sich die Schweizer trotz starken Leistungen mit dem dritten Rang zufrieden geben, während Österreich im Final auch Deutschland 4:1 bezwingen konnte und damit Europameister wurde. (fb)