22.09.2019

Glücklicher Rüthner Sieg

Diepoldsau-Schmitter verliert mit 1:2 (0:1) auswärts gegen Rüthi auch das vierte Saisonspiel.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves Solenthaler«Das war eine unglückliche Niederlage», sagte Co-Trainer Milenko Jevtic. «Rüthi war schlecht», erwiderte jemand. Beziehungsweise: nicht irgendjemand. Sondern Anto Tomas, Trainer des FC Rüthi.Sein Gegenüber Misko Rankovic haderte: «In den ersten 20 Minuten haben wir Rüthi an die Wand gespielt.» Das ist übertrieben – aber das Pressing der Gäste führte tatsächlich dazu, dass sich das Geschehen in der ersten Viertelstunde in der Rüthner Platzhälfte abspielte.Gäste nach Rot gegen Goalie 70 Minuten in UnterzahlEin Angriffsspiel des Favoriten war undenkbar, weil sein Vortrag mehrheitlich aus Fehlpässen bestand. Bis nach rund 20 Minuten Bernhard Allgäuer doch allein vor dem Gästetor auftauchte. Goalie Rico Jöhri eilte aus dem Strafraum, wehrte Allgäuers Lupfer mit der Hand ab – und kassierte wegen Notbremse einen Platzverweis.Sein junger Ersatz Sandro Gilomen konnte sich beim folgenden Freistoss von Sven Städler auszeichnen. Aber durch die Überzahl wurde Rüthi kaum besser, allerdings erlahmte der Angriffsschwung der Gäste.Trainer Rankovic «opferte» nach der roten Karte einen Mittelfeldspieler, Furkan Sarac. Seine verbliebenen Kollegen Ali Jusefi und Marc Gröber machten mit vielen Balleroberungen das Zentrum dicht. Jedenfalls dicht genug, um ein schwaches Rüthi nicht ins Spiel kommen zu lassen. Eine Ahnung, weshalb der FCD in drei Spielen 17 Gegentore kassiert hat, vermittelte die 42. Minute: Eine Flanke von Gjon Koci, die lange in der Luft war, erreichte den dennoch freistehenden Marc Schneider, der den Ball abtropfen liess und routiniert zum 1:0 versenkte.Ein Tor aus heiterem Himmel. Aber zu Beginn der zweiten Halbzeit – Diepoldsau stellte auf eine Dreierabwehr um – waren wieder die Gäste am Drücker. Allgäuer löste sich jedoch aus der Umklammerung, sprintete übers halbe Feld und veredelte die Aktion mit einem Querpass auf Robin Sonderegger, der mühelos zum 2:0 einschob.Die Entscheidung? Kurz darauf holte Gröber für die Gäste einen Penalty heraus, den Sahin Irisme sicher verwandelte. Rü-thi zitterte, Mehmet Bakan hatte den Ausgleich auf dem Fuss. Aber Rüthi schleppte sich ins Ziel, weil der Gegner auch recht harmlos agierte.Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Rüthner Ramon Loher, der den Ball allein vor dem Tor so traf, dass er rückwärts spickte. Ein Sinnbild der schwachen 3.-Liga-Partie.3. Liga, Gruppe 2Rüthi – Diepoldsau 2:1 (1:0)Rheinblick – 120 Zuschauer – SR: Zanatta.Tore: 42. Schneider 1:0; 51. Sonderegger 2:0, 57. Irisme (Penalty) 2:1.Rüthi: Keller; Ay, Akel, Städler, Schnüriger; Sonderegger, Zäch, Koci, List; Allgäuer, Schneider. Eingewechselt: Loher, Sala, Heeb, Geisser, Sönmez.Diepoldsau: Jöhri; Durot, Zellweger, Besserer, Ceraolo; Sarac, Gröber, Jusefi; Shajnoski, Irisme; Bakan. Eingewechselt: Gilomen (Goalie), Jevtic, Rankovic, Aloi.Gelbe Karte: 72. Sonderegger (Foul).Rote Karte: 22. Jöhri (Hands-Notbremse)