27.04.2020

Hilfe für Tausende Kinder und Familien

Das Kinderwerk Lima verteilt Pakete in den Slums der Hauptstadt Perus. Die Balgacherin Carole Huber ist dabei.

Der Lockdown gilt auch in Lima. In der Neun-Millionen-Metropole gelten strenge Regeln. Am Montag, am Mittwoch und am Freitag dürfen die Männer auf die Strasse, an den anderen Tagen die Frauen. Am Sonntag und von 18 bis 5 Uhr gilt eine Ausgangssperre.Carole Huber aus Balgach hat über fünf Jahre in Lima gelebt. Heute engagiert sie sich aus der Schweiz für das Kinderwerk. Sie sagt: «In Peru sind die Beschäftigungszahlen im informellen Sektor enorm. Doch wovon sollen die Menschen leben, wenn Strassenverkauf verboten ist, Hausangestellten gekündigt wird und jegliche Idee oder Initiative von der Ausgangssperre ausgebremst wird?»Das Kinderwerk Lima ist ein christliches Hilfswerk, das sich seit über 50 Jahren in Peru, in Paraguay und in Burundi engagiert. In erster Linie unterhält es Kindergärten, Schulen und Berufsausbildungen für benachteiligte Kinder. In Lima bekommen in den Slums täglich 2500 Kinder ein Frühstück – in «normalen» Zeiten. Denn die Coronakrise hat auch hier Auswirkungen. «Unsere Mitarbeiter dürfen mit Milch und Brötchen nicht mehr zu den Verteilstellen fahren. Ausserdem dürfen sich keine Menschenansammlungen bilden», sagt Huber.Weil sie dies nicht so hinnehmen konnte, wurde rasch ein Projekt erstellt, um die Ärmsten mit Lebensmittelpaketen zu versorgen. Während sich die einen Mitarbeiter um den Einkauf von Hilfsgütern vor Ort kümmerten, erarbeiteten andere ein Verteilkonzept und Dritte verhandelten mit der Polizei, damit diese die Verteilaktionen begleitet und absichert. Die Infrastrukturen von leeren Schulen waren dabei eine grosse Hilfe.Inzwischen wurden Tausende von Paketen verteilt. Carole Huber ist mit ihren Freunden vor Ort in Kontakt und freut sich über ihre Berichte. «Bisher ist alles gut gegangen. Es gab keine Überfälle auf Transportwagen und die Leute verhielten sich sehr diszipliniert», sagt sie. Dies sei einerseits auf die Präsenz der Polizei zurückzuführen, andererseits aber auch auf die einheimischen Mitarbeiter, die sich seit Jahren in dieser Gegend engagieren. «Man kennt sich, das Vertrauen ist gross», so Huber.Möglich gemacht wurde die Aktion durch Spender aus der Schweiz und aus Deutschland. «Die Menschen sind sich dessen bewusst und für die Hilfe sehr dankbar», sagt die Balgacherin. Sie sei froh, habe das Coronavirus die Nächstenliebe nicht ausgebremst. Sie hofft, dass noch viele weitere Verteilaktionen stattfinden können. Die Not und das Elend der Betroffenen seien immens. Und ein Ende der Krise nicht abzusehen. (pd)www.kinderwerk-lima.ch

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