Alpstein vor 4 Stunden

Hoher Kasten erzielt starkes Jahresergebnis - und plant neue Bahn

Das Wetter war schlecht, weniger Gäste besuchten den Hohen Kasten – trotzdem stieg der Bahnumsatz. An der Bahn selber stehen grosse Veränderungen an: Ein Neubau soll her. Geplant ist eine neue Pendelbahn für rund 20 Millionen Franken, sie soll noch vor 2030 in Betrieb gehen.

Von pd/red
aktualisiert vor 4 Stunden

Die Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG verzeichnete im Jahr 2024 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Dies schreibt die AG in einer Mitteilung. Trotz einer um 13 Prozent geringeren Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr, beeinflusst durch eine Serie von Tiefdruckgebieten im Sommer und Herbst, stieg der Bahnumsatz um 5 Prozent auf 2’626’958 Franken. Der Jahresgewinn betrug knapp 75’000 Franken.

Das Wetter sei die treibende und kaum beeinflussbare Grösse für die Gästezahlen, und das Wetter sei über weite Teile des Berichtsjahrs in der Kritik gestanden, heisst es im Geschäftsbericht. Denn: Von Mitte Oktober 2023 bis Mitte Oktober 2024 habe es keine Wetterlage gegeben, die länger als fünf Tage ohne Niederschlag war. Doch Ende Oktober sei die langersehnte Wende gekommen: Die Monate November und Dezember hätten der Seilbahn dank langer Perioden mit Nebel im Tal und blauem Himmel auf dem Gipfel Rekordfrequenzen beschert.

Seit dem 1. Januar 2024 gelten Halbtax und GA nicht mehr für vergünstigte Fahrpreise. Dies ermögliche eine Preissenkung für die Retourfahrt. Das neue Preismodell hätte zu positiven Gesprächen mit Gästen und effizienteren Abläufen an der Kasse geführt, wie es in der Mitteilung heisst. Der Tarifwechsel habe nur wenige Reklamationen verursacht.

Hoher Kasten, für einmal ohne viel Wolken.
Hoher Kasten, für einmal ohne viel Wolken.
Bild: Toni Sieber

Die Seilbahn soll vollständig ersetzt werden

Doch jetzt stehen deutlich grössere Veränderungen an als ein Tarifwechsel: Die Seilbahn soll erneuert werden. Der Verwaltungsrat arbeite seit drei Jahren an der Erneuerung, heisst es in der Mitteilung. Im November 2024 habe sich der Verwaltungsrat für den vollständigen Ersatz der bestehenden Seilbahn entschieden. Die neue Pendelbahn soll mit modernster Technik ausgestattet werden und nur eine Stütze haben.

Dies erhöhe die Windstabilität, senke Betriebs- und Unterhaltskosten und verbessere den Gästekomfort. Die Investitionen belaufen sich nach ersten Berechnungen auf rund 17 bis 20 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat verfolgt das Ziel, die neue Seilbahn vor dem Jahr 2030 in Betrieb zu nehmen. Die bestehende Linienführung sowie die Öffnung in der Bergstation sollen möglichst erhalten bleiben, damit die Silhouette des Bergkopfes nicht verändert wird.

Damit stehen gleich mehrere Seilbahn-Neubauprojekte im Appenzellerland an. Die Säntisbahn wird 2026 neu gebaut. Die Ebenalpbahn hat an ihrer Generalversammlung am vergangenen Wochenende über ein Neubauprojekt informiert. Jetzt folgt die Kastenbahn.

Die Tragseile gaben den Anstoss

Der frühere Verwaltungsratspräsident Emil Koller sagte dieser Zeitung bereits vor einem Jahr, dass der Verwaltungsrat einen Neubau der Bahn favorisiere. Da die Tragseile bis 2028 ersetzt werden müssten, habe man im Verwaltungsrat verschiedene Varianten geprüft – und eine neue Pendelbahn als beste Lösung auserkoren. Damals sagte Koller, dass der definitive Entscheid über einen Neubau noch ausstehe und in den nächsten Monaten vom Verwaltungsrat gefällt würde. Das ist nun geschehen.

Koller sagte damals auch, dass er nicht nur aus Altersgründen als Verwaltungsratspräsident zurücktrete – er wurde vergangenen Herbst pensioniert –, sondern auch wegen des geplanten Neubaus der Bahn: Sein Nachfolger Jonny Dörig sei als Ingenieur prädestiniert dafür, das geplante Neubauprojekt zu begleiten.

Wie das Neubauprojekt konkret aussieht? Wann die Arbeiten starten sollen? Darüber informiert die Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG an ihrer ordentlichen Generalversammlung. Diese findet am Samstag, 7. Juni, um 10.30 Uhr bei der Talstation in Brülisau statt. Da werden neben der Präsentation der Jahresrechnung auch Einblicke ins Seilbahnprojekt gegeben. Zudem erwartet die Aktionäre eine musikalische Einstimmung durch die Stegreifgruppe Brülisau und ein Mittagessen in einem von 17 zur Auswahl stehenden Restaurants. 


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