IG Mein Rheintal schart Mitstreiter um sich

Sybille Graf ist Reisefachfrau und Rheintalerin mit Leib und Seele. Dass die Informationen über die Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Freizeitangebote und Anlässe der Region nicht gebündelt verfügbar sind, sondern erst aufwendig gesucht werden müssen, wurmt sie deshalb gewaltig.Schluss mit dem aufwendigen SuchenZusammen mit Gleichgesinnten hat sie eine Interessengemeinschaft Mein Rheintal ins Leben gerufen, die eine Rheintaler Tourismusplattform aufbauen will (wir berichteten). Zentrales Element ist ein Onlineportal, wo alle Informationen gratis verfügbar sind. «Es kann doch nicht sein, dass jemand, der sich für Ausflugsziele im Rheintal interessiert, dazu ein halbes Dutzend Internetportale durchsuchen muss – sofern er sie überhaupt erst findet», meinte die Initiantin am Dienstag an einem Informationsanlass im Restaurant des Kinotheaters Madlen.Sie präsentierte eine Homepage, die optisch noch recht simpel gestrickt wirkt, aber immerhin die Struktur veranschaulicht, die sich Sybille Graf vorstellt. Wenn jemand, egal ob Gast oder Einheimischer, Inspiration will, was er allein, mit Freunden oder mit der Familie beispielsweise am Abend oder am Wochenende unternehmen kann, soll er sie hier finden.Die rund 30 Interessierten, die an den Informationsanlass gekommen waren, zeigten sich interessiert. Vertreter von Verkehrsvereinen und anderen Tourismusorganisationen von dies- und jenseits des Rheins waren ebenso darunter wie Eventveranstalter und Verantwortliche von Museen, Ortsgemeinden und Gewerbevereinen. Als besonderes Bedürfnis kristallisierte sich ein Veranstaltungskalender heraus, welcher es Veranstaltern ermöglichen würde, auch über einen Zeitraum von einem Jahr und darüber hinaus zu planen. So hofft man vermeiden zu können, dass grosse Veranstaltungen aufs selbe Wochenende fallen, wie es schon häufiger vorkam.Ein solches Tool würde auch Sabina Saggioro begrüssen. Die Geschäftsleiterin des Vereins St. Galler Rheintal mit dessen Marke rheintal.com hatte sich bislang vom Aufbau einer regionalen Tourismusplattform distanziert. Sie anerkenne aber die Bestrebungen der IG Mein Rheintal und teile die Beweggründe auch in weiten Teilen, hielt Saggioro am Anlass in Heerbrugg fest. Dennoch warnt sie vor einem zu ambitiösen Projekt. Ein professionelles Tourismusmarketing sei enorm aufwendig, sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht, betonte sie. Schon die Onlineplattform aktuell zu halten, würde einen immensen Effort erfordern. Der Verein St. Galler Rheintal werde sich deshalb weiterhin darauf konzentrieren, in den Ballungszentren um Fachkräfte für die Rheintaler Wirtschaft zu werben. Den Bereich Tourismus hat der Verein an die Organisation St. Gallen-Bodensee-Tourismus delegiert und jüngst die Leistungsvereinbarung verlängert.Die IG Mein Rheintal hält derweil weiterhin an ihren Plänen fest und will sich nun mit dem Verein St. Galler Rheintal und weiteren Interessierten zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen und zu klären, welche Unterstützung sie für ihr Vorhaben erwarten kann.Max TinnerHinweisEine Vorstellung über das Informationsspektrum, das die Onlineplattform abdecken könnte, bekommt man im Internet auf www.meinrheintal.ch