20.05.2022

Im zweiten Anlauf soll es klappen

Anders als 2018 wird der Rheinecker Bevölkerung kein fertiges Projekt zur Kindergartenstrategie präsentiert – stattdessen soll sie mitbestimmen. An einem ersten Informationsanlass wurden elf Varianten vorgestellt.

Von Cassandra Wüst
aktualisiert am 02.11.2022
Vier Jahre es ist her, als das Neubauprojekt eines Kindergartenzentrums in Rheineck an der Urne gescheitert ist. Die Platznot besteht aber noch immer, ist vielleicht noch akuter als damals: Die Rheinecker Kindergärten Buhof, Kugelwis und Löwenhof sind zwischen 52 und 86 Jahre alt, stark sanierungsbedürftig und bieten den Kindern zu wenig Platz zum Austoben. Der Stadtrat sieht dringenden Handlungsbedarf: «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eine Lösung zu finden», sagte Stadtpräsident Urs Müller am Donnerstagabend.Da die Bevölkerung bei diesem zweiten Anlauf zur strategischen Planung der Rheinecker Kindergärten von Anfang an mitreden soll, wurde am Donnerstagabend zu einer ersten Informationsveranstaltung eingeladen. Die Anwesenden machten deutlich, dass sie nicht per se gegen eine nachhaltige Strategie für die Kindergärten sind – die damals vorgeschlagene Variante eines Kindergartenzentrums im Schulhaus Neumüli sei jedoch nicht befriedigend gewesen. Es gibt viel zu bedenken: Neben dem Standort und dem Schulweg wurden auch der Austausch von Lehrpersonen und die Integration in Tagesstrukturen angesprochen. «Die eierlegende Wollmilchsau können wir auch nicht präsentieren», sagt Primarschulleiter Björn Dokter, Mitglied der Kindergartenbaukommission. Allerdings liegen elf Varianten auf dem Tisch – und die wurden rege diskutiert.Keine definitiven Angaben zum ZeitplanDie Kommission habe keine Lösungen ausgeschlossen und verschiedene Optionen durchgespielt – auch solche, die auf stadteigenen Böden nicht umsetzbar seien. Die Anwesenden konnten am Donnerstagabend die Ergebnisse einsehen und selbst entscheiden, welche der elf Optionen weiterverfolgt, ausgebaut oder verworfen werden soll. Auch Ideen aus der Bevölkerung sind willkommen. Die Mehrheit der rund fünfzig Anwesenden sprach sich besonders für die Option eines Dreifachkindergartens am Standort Löwenhof aus. Aber auch die Option, den Buhof-Kindergarten zu sanieren und am Standort Löwenhof einen Doppelkindergarten zu planen, stiess auf Interesse. Dagegen fand ein Doppelkindergarten auf der Waisenhauswiese keine Unterstützung.Noch ist nichts fix. Vorerst liegt der Ball bei den Bevölkerung, die ab nächster Woche auf der Website der Stadt die Varianten durchsehen und Feedback abgeben kann. Die daraus resultierenden Erkenntnisse dienen als Grundlage für die weitere Arbeit der Baukommission, der neben dem Stadtpräsidenten auch Stadträtin Anin Wider, Stadtrat Gilbert Lapp, Schulkommissionspräsidentin Angelika Margadant, Schulkommissionsmitglied Claudia Tobler, Primarschulleiter Björn Dokter und Stadtschreiber Marco Forrer angehören.Wie der Zeitplan aussehen wird, kann Müller zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Im Herbst wolle man mit der Elimination der Varianten beginnen, sagte er. «Optimistisch betrachtet, könnten wir bereits 2024 mit dem Bau beginnen», sagt der Stadtpräsident.