Christlich vor 4 Stunden

Immer schön lächeln: Achtsamkeit und Pausen dienen als Kraftquelle

Im Alltag fällt es oft schwer, das richtige Tempo zu finden. Inspiriert von Jesu Einladung zur Pause lädt der Autor ein, innezuhalten, den Moment bewusst zu erleben und den Himmel in sich selbst zu entdecken.

Von Georg Changeth, Pfarrer
aktualisiert vor 4 Stunden

Wenn wir mit dem Auto in verkehrsberuhigende Zonen einfahren, leuchten oft Smiley-Gesichter auf. Entweder lächeln sie dir zu, weil du dich brav an die vorgegebene Geschwindigkeit hältst, oder sie schauen dich traurig an und zeigen dir ein rotes Gesicht, weil du zu schnell bist. Wer einmal über diese Smiley-Gesichter nachdenkt, kann schnell eine Parallele zum Alltag ziehen.

Auch mir fällt es an manchen Tagen schwer, ein gesundes Tempo im Tagesablauf einzuhalten. Und innerlich meldet sich dann mein eigenes Warnzeichen:

Mach mal
langsamer.

Wie oft eilen wir durch unsere Aufgaben, hetzen von Termin zu Termin – und sind am Abend erschöpft. Diese Rastlosigkeit, ganz gleich wodurch sie ausgelöst wird, tut uns nicht gut.

Jesus kennt mein menschliches Bedürfnis nach Ruhe: «…ruht ein wenig aus.» (Mk 6. 31) sagte er zu seinen Jüngern. In der Ruhe liegt die Kraft, die Energie, alles mit neuem Schwung zu schaffen. Wer nur pausenlos und atemlos von einer Ecke zur anderen, von einem Termin zum anderen rennt, kommt aus der Puste und kann nicht konzentriert und effizient arbeiten.

Der Mensch und alle Lebewesen brauchen Pausen. Eine gute Idee, einfach einmal die Augen schliessen, stillsitzen und achtsam sein.

Nimm dir ab und zu
bewusst eine Auszeit.

Der Monat Mai mit seinen wunderbaren Grüntönen in Natur und Wald laden zum Spaziergang ein. Einfach einmal das Vogelkonzert hören, Düfte wahrnehmen, Kräuter und Blumen am Wegrand sehen. Gottes Schöpfung ist so reich. Ich kann Gott bitten: Herr schenk mir offene Augen für die Glücksmomente in meinem Leben. Lass mich den Augenblick geniessen und mich daran freuen.

Kommende Woche feiern wir das Fest Christi Himmelfahrt. Jesus segnete seine Jünger und entschwand ihren Blicken. Sie kehrten voller Freude nach Jerusalem zurück. Dieses Fest will uns zeigen, wir sollen nicht nur zum Himmel sehen, sondern den Himmel in uns selbst entdecken. Angelus Silesius sagte einmal:

Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir. Suchst
du Gott anderswo,
du fehlst ihn für und für.

In uns ist der Himmel, ein Raum von Weite und Schönheit, ein Raum von Frieden und Liebe. Wenn wir dieses Bild verinnerlichen, dann spüren wir, wie es uns guttut. In uns ist ein Raum, zu dem Menschen mit ihren Erwartungen, Meinungen und Kritik keinen Zugang haben. Und dort, wo Gott in uns wohnt, ist der Himmel in uns.

Zum Schluss grüsse ich Sie mit einem irischen Segensspruch: Ich wünsche dir immer einen heiteren Himmel über allem, was du gerne tust, über den Dingen, die du liebst, Gottes Segen umgebe dich ganz. Sein Licht aus der Höhe erleuchte dich, und tiefe Zufriedenheit fülle dich aus – heute und an jedem Tag.

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