Christlich 23.07.2023

Lebensfülle erfahren heisst nicht oberflächliche Happiness erleben

Was ist ein gutes und glückliches Leben? Was braucht es dazu? Entspannende Ferien? Einen Lottogewinn? Gute Beziehungen? Unter dem Stichwort «glücklich sein» zeigt Google ungefähr 71 700 000 Ergebnisse. Die Frage nach dem Glück bewegt die Menschen offensichtlich.

Von Thomas Beerle, Pfarrer (Fresh X)
aktualisiert am 23.07.2023

Auch der Jesus des Neuen Testaments äussert sich zum Glück. In der Bergpredigt sagt er den etwas sonderbar anmutenden Satz:

Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.

Glücklich und arm – das bringt man in unserer Gesellschaft nicht zusammen. Glücklich ist, wer reich ist, wer etwas vorweisen kann, wer die Sache im Griff hat. Viele Menschen identifizieren sich mit ihrer Leistung und ihrem Besitz.

Ich leiste, also bin ich. Und das geht bis ins Religiöse. Auch dort kann man leisten, Gutes tun, das man dann Gott (und den Mitmenschen) präsentieren kann.

Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind. Warum schätzt Jesus diese Art von Armut so hoch ein? Warum nennt er das Wissen, dass man das Leben nicht in Eigenregie zum Blühen bringen kann, Glück?

Weil es wahr ist, dass die Menschen Entscheidendes doch nicht selber können. Und weil Lebensfülle nicht in oberflächlicher Happiness besteht.

Glück ist für Jesus ein Baum mit tiefen Wurzeln

Glück, da mag manches auf den ersten Blick nicht rundlaufen. Aber es fügt sich ein in einen guten Plan Gottes. So wie bei seiner eigenen Lebensgeschichte.

Jesus ermutigte, heilte Menschen, er ass, lachte. Er litt, wurde gekreuzigt. Am Kreuz sah es zunächst so aus, als ob er gescheitert wäre.

Aber dieses Kreuz wurde zu einer Wende in der Weltgeschichte. Jesus war ein glücklicher Mensch, weil er den Mut hatte, seinen unbequemen Weg mit Gott zu gehen.