28.09.2020

Lehre für Super League und 2. Liga

Präsident Matthias Hüppi stellte Rheintaler Wirtschaftsvertretern das Nachwuchsprogramm des FC St. Gallen vor.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Rheintaler Wirtschaft trifft Future Champs Ostschweiz und FCSG – unter diesem Motto stand die Veranstaltung in der Alpha Rheintal Bank, zu der das Bankhaus, der Arbeitgeberverband Rheintal und der FC St. Gallen 1879 eingeladen hatten. Etwa 20 Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft erschienen um 7.30 Uhr zu Kaffee und Gipfeli in Heerbrugg. FCSG-Präsident Matthias Hüppi und Ivo Forster, CEO der FC St. Gallen Event AG, erklärten das Fussball-Nachwuchsprogramm Future Champs Ostschweiz (FCO).Reto Monsch, CEO der Alpha Rheintal Bank, erwähnte, dass Silvan Hefti, einer der ersten erfolgreichen FCO-Spie-ler, bei der Rheintaler Bank seine KV-Ausbildung gemacht habe: «Dennoch trage ich jetzt kein gelbes Leibchen», sprach Monsch Heftis kürzlichen Wechsel zu den Berner Young Boys an. Nach dem Infoanlass erhielt Monsch ein grün-weisses FCSG-Leibchen mit Alpha-Rheintal-Bank-Prägung. Arbeitgeberverband-Präsidentin Brigitte Lüchinger erinnerte sich daran, dass sie als Kind Fan des FC Altstätten gewesen ist: «Ich habe Felix Buschor angefeuert.»Reto Monsch erhielt ein spezielles Leibchen des FC St. Gallen.Alle 140 Fussballvereine der Ostschweiz im FokusDer FC Altstätten ist Letzter in der 2. Liga, während St. Gallen die Super-League-Tabelle anführt. Die Vereine sind nicht miteinander zu vergleichen, aber Altstätten ist ein gutes Stichwort, weil das FCO alle 140 Breitenfussballvereine der Ostschweiz im Blick hat – ihre Talente sollen über die zehn regionalen Stützpunkte beim Nachwuchsprogramm der FC St. Gallen und Wil landen. «Der Sprung in den Profifussball gelingt aber nur einem von Hundert», sagt Hüppi. Deshalb sei es wichtig, dass die Nachwuchsfussballer und -fussballerinnen – auch Mädchen werden ausgebildet – schulisch und in der Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden. So steht ihnen allenfalls eine Karriere in der Wirtschaft offen. Und sie können in den Regionalfussball zurückkehren, wovon der Amateursport profitiert.Der Präsident des FC St. Gallen stellt Werte in den Vordergrund: «Egal, ob der FC St. Gallen in Grün oder in Rosa spielt – man soll ihn als FC St. Gallen erkennen können.» Disziplin, Teamgeist und Anstand gehören zu dieser «klaren Haltung», aber auch Mut: «Mutigsein ermächtigt dazu, Fehler machen zu dürfen, ohne vom Trainer vor der versammelten Mannschaft aufs Dach zu bekommen.»Zu den Grundsätzen des FCO, die Ivo Forster ausführte, gehört auch «professionelles regionales Scouting». 800 Jugendliche gehören zum FCO, sie benötigen Ausbildungsplätze. Deshalb touren Hüppi und Forster mit FCO-Mitarbeitern durch die Ostschweiz, um Arbeitgeber von ihrem Konzept zu überzeugen.Ivo Forster, CEO der FC St. Gallen Event AG, erläuterte die Grundsätze der Ausbildung im Nachwuchsprogramm Future Champs Ostschweiz.Rheintaler Beitrag zum NachwuchsprogrammDas FCO erfüllt 90 Arbeitsverträge, das Budget beträgt 3,5 Millionen Franken, 1,5 Mio. werden durch den Fussballverband, Jugend & Sport sowie Mitgliederbeiträge gedeckt. Die restlichen zwei Millionen Franken werden mit Sponsorengeldern bestritten. Der grosse Aufwand soll sich bezahlt machen – was zurzeit mit zehn früheren FCO-Spielern im Kader der ersten Mannschaft der Fall ist. Das Rheintal leistete einen grossen Beitrag: Mit Betim Fazliji (FC Rebstein) und Nicolas Lüchinger (Montlingen) kommen zwei FCSG-Profis aus der Region.Michael Heule: Der 19-jährige Widnauer spielt zurzeit in der U21-Mannschaft des FC St. Gallen.Widnauer nahe an der ersten MannschaftAuf dem Sprung in die Super League ist der 19-jährige Michael Heule aus Widnau. Der Linksverteidiger der St. Galler U21-Mannschaft schilderte seinen Werdegang: Mit vier Jahren ging er zum FC Widnau, mit neun zu Rheintal-Bodensee und als Elfjähriger schloss sich Heule dem Stützpunkt Rheintal-Bodensee an. Die Lehre machte er als Logistiker bei der Firma Rauch in Widnau, wo er nun mit einem Teilzeitpensum arbeitet. In der Lehre habe er viel Durchhaltewillen gebraucht, weil jeder Tag getaktet war. «Aber ich bin froh um die Ausbildung», sagt Michael Heule, «so habe ich etwas, auch wenn es mit der Profikarriere nicht klappt.»