14.04.2019

Letzter Test beim Heimspiel

Der 23-jährige Nicola Graber vom Trainingszentrum Rheintal trat zum 15. Mal am Rheintalcup in Widnau au. Der Kriessner zeigte einen starken Wettkampf, obschon er einiges ausprobierte.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerDas französische Junioren-Nationalteam, starke Turner aus Tschechien oder Ungarn und von der Eintracht Frankfurt – aber in den internationalen Mehrkämpfen vom Samstag gaben die Schweizer den Ton an. Bei den Junioren (U18) siegte Marc Heidelberger vom TV Rümlang, in der Elite dominierte der Schaffhauser Marco Walter den Wettkampf.Walter ist ein – wohl unerreichbarer – Konkurrent von Nicola Graber im Kampf um die Selektion für die Universiade, die im Juli in Napoli stattfindet.Graber hat schon 2017 an den Studenten-Weltspielen teilgenommen. Um wieder einen der zwei Schweizer Startplätze zu sichern, muss er zwei Quali-Wettkämpfe im Mai überstehen. Der Medizinstudent trainiert dafür, was ihm zeitlich noch möglich ist, «auf zwölf Stunden in der Woche komme ich schon». Das bedeutet: jeden Nachmittag in die Halle. Es ist aber fürs Kunstturnen auf diesem Niveau ein bescheidener Trainingsumfang.Erfolgreicher 15. Auftritt am Rheintalcup Am Rheintalcup war Graber schon als Knirps gestartet, am Samstag trat er zum 15. Mal an. Letztes Jahr musste er verletzt aussetzen. Nun kehrt er mit drei Podestplätzen zurück: Am Reck, am Boden und am Barren. Am Reck, wo Graber Zweiter wird, fehlen nur 0.05 Punkte zum Sieg.Dieser wäre das Tüpfelchen aufs i gewesen. «So knapp kann’s sein – ich bin trotzdem sehr zufrieden», sagt Graber. Seine beste Übung zeigte er an den Ringen, am Barren turnte Graber im Final gut, verpatzte aber den Abgang. Im Mehrkampf war er zweimal gestürzt: «Ich habe einiges ausprobiert, nicht alles ist gelungen.» Mit Blick auf die Universiade-Quali möchte er den Schwierigkeitsgrad anheben: «Aber wenn es in der Ausführung hapert, gibt es weniger statt mehr Punkte.»Nicht immer eine so hohe Note wie erhofft, gab es auch für den Junior Elia Hasler aus Montlingen. Der 15-jährige Turner des RLZ Ostschweiz, gross geworden beim TZ Rheintal, zeigte am Reck die elftbeste Übung der 50 Konkurrenten, musste aber gerade an den Ringen und am Barren viele Abzüge hinnehmen.Am Sonntag standen mehr Athleten des organisierenden TZ Rheintal im Einsatz. Wegen Terminkollisionen waren die Felder bei den Junioren aber kleiner als gewohnt.Die vermuteten Konkurrenten um den Ostschweizer Cup waren aber am Start – in dieser Konkurrenz turnten sich zwei Brüder aus Oberriet aufs Podest: Zweiter Platz für Jan Steger (Jahrgang 2006) im Programm 3 und dritter Rang für Noah Steger (2008) im Programm 2.Podestplätze für zwei Brüder aus OberrietBei den Jüngsten, im Einführungsprogramm, verpasste Elia Thiébaud aus Balgach als Vierter das Podest nur um Haaresbreite. Sinan Akkir, der Elfter wurde, schnupperte ebenso nah an den Top 10 wie sein Kollege am Podium. Sie zeigten grosse Fortschritte gegenüber dem Fürstenlandcup vor einer Woche.Die Arbeit des neuen Cheftrainers Cornel Ungureanu und seines Co-Trainers Manuel Kast fruchtet also bereits. Kast, wie Graber ein ehemaliger Kunstturner des TZ Rheintal, möchte am 25. Rheintalcup wieder im Mehrkampf mitturnen: «Dieses Jahr reichte es nach dem vorderen Kreuzbandriss letzten Herbst noch nicht.»Dafür turnt Kast – wie Ungureanu – beim TV Widnau. Der Verein zeigte in einem Showblock seine sprunggewaltige Kür fürs Eidgenössische Turnfest in sechs Wochen in Aarau. Eine sehr farbenfrohe Show zeigten die jedes Jahr anreisenden Majoretten aus Tschechien.OK-Präsident Jürg Litscher war mit dem 24. Rheintalcup zufrieden. Besonders positiv hob er das turnerische Niveau im Mehrkampf der Junioren hervor.Mehr Bilderwww.rheintaler.ch