Heerbrugg 11.11.2025

Licht, Linien, Landschaften – Christian Schneiders Blick auf Stadt und Natur

Mit «Cityscapes and Landscapes» zeigt Christian Schneider seine erste eigene Fotoausstellung. Zwischen urbaner Geometrie und weiten Rheintaler Landschaften findet der Sohn der Künstlerin JOHannaS seine eigene Bildsprache.

Von pd
aktualisiert am 11.11.2025

Letztes Jahr präsentierte das Stellwerk Heerbrugg die grellbunten Pop Art Digital Art Painting Mosaics der 2021 gestorbenen Künstlerin JOHannaS. Nun überrascht der Sohn der Künstlerin Christian Schneider mit einer eigenen Fotoausstellung. Die Kreativität liegt in der Familie. Schon der Grossvater fotografierte und der Vater von Christian Schneider hatte mehr als 100 Fotoapparate und ein eigenes Fotolabor. 
Die Mutter digitalisierte Fotos und bearbeitete sie. In diesem Umfeld überrascht nicht, dass der Ausstellende schon mit  sieben Jahren fotografierte. Auf ausgedehnten Reisen durch Russland und Amerika war das Gerät stets dabei. 

Mit offenem Blick durchs Leben

Der in Heerbrugg Wohnhafte geht stets mit offenem Blick durch das Leben und entdeckt überraschende Motive. Seit 2021 verwaltet er das Erbe seiner in Kunstkreisen bekannten Mutter und organisiert Ausstellungen von ihre Kunstnachlass. Nun, ins Bewusstsein gekommen, wie intensiv sich die Mutter in der Kunstwelt bewegte und wie Kunst mit Ausstellungen die Öffentlichkeit ansprechen kann, stellt er erstmals seine eigene Fotokunst aus. Aus den zahlreichen Motiven beschränkt sich die Auswahl auf Cityscapes und Landscapes. Bei den urbanen Fotografien zeigt er Winterthur, Zürich und Heerbrugg, Orte, an denen sich sein Lebensschwerpunkt abspielt. Es ist eine eigene Sicht auf das Städtische, das er auch im heutigen Heerbrugg findet.

Wenig Menschen

Es sind auf den wegen den Lichteffekten in der Nacht fotografierten Stimmungen kaum Menschen zu entdecken. Er will bewusst das Architektonische, die Linien und die Formen betonen. Dagegen will er in den Landscapes die Weite der Landschaft einfangen. Der Himmel nimmt den grössten Teil der Kompositionen ein. Rheintaler Motive sind bevorzugt. Auch hier sind kaum Menschen zu finden, auf einem Bild nur Schatten einer Menschengruppe. Das fällt auf, gerade im Hinblick auf das Schaffen der Mutter, die stets Prominente ins grelle Licht rückte und sich ausserordentlich für Menschen interessierte. So findet der zurückhaltende Sohn eine eigene Bildsprache.

Abschied von der Mutter

Es bleibt jedoch eine grosse Verbundenheit. In einer denkwürdigen Serie, die er präsentiert, zeigt er den Abschied von seiner geliebten Mutter: «Der letzte Weg»  zeigt einen herbstlichen Weg, den er als letzten Spaziergang mit ihr unternommen hat. Dann kam der Winter, am gleichen Ort festgehalten, seine Mutter bereits im Spital. «Ein letzter Schatten»  im März nach dem Tod der Mutter und schliesslich „Der Weg geht weiter“: Ein fotografisch symbolhaft umgesetzter persönlicher Abschied, der bewegt.
Mit dieser letzten Ausstellung in diesem Jahr verabschiedet sich das Stellwerk in die Winterpause bis Ende Januar. Währenddessen  kann der originelle Raum für private Anlässe gemietet werden. (pd)

Künstler – Apéro am Freitag 14.November um 19Uhr,  Öffnungszeiten: Freitag 18 bis 20  Uhr, Samstag, Sonntag 14 bis 18 Uhr vom 14. bis 23. November. www.kulturraum-stellwerk.ch www.snued.ch

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