24.10.2019

Lustenau ist die Kamele los

Nach den Turbulenzen um die Zirkuskamele von Beat Breu kehrt wieder Normalität ein. Die Tiere ziehen weiter.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelWährend drei Monaten gastierten Kamele und Pferde gezwungenermassen auf einer Wiese vor dem McDonald’s in Lustenau. Die Tiere stellten eine temporäre Attraktion dar, die nun vorüber ist. Die Ausreisesperre wegen einer Infektionskrankheit wurde vom Veterinäramt Vorarlberg aufgehoben und der gesamte Zirkustross verschob sich nach Dornbirn, wo dieses und nächstes Wochenende Aufführungen geplant sind. «Lustenau ist zirkusfrei und froh darüber», sagt Raimund Zirker, der bei der Marktgemeinde Lustenau verantwortlich ist für Liegenschaften. Er schaute zur angekündigten Abreise des Zirkus persönlich auf dem Gelände vorbei und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass der Circus Berlin das Gelände ordentlich zurückgelassen hat.Eine unglückliche VorgeschichteEigentlich hätten die Tiere im Sommer in Beat Breus Zirkus in der Schweiz auftreten sollen. Streitereien zwischen dem Ex- Radprofi und der Zirkusfamilie Lauenburger, der die Tiere gehören, liessen die Zirkuspläne jedoch platzen. Weitere unglückliche Umstände kamen hinzu, als die Tiere wegen einer ausgebrochenen Pferdeseuche die Region nicht verlassen durften. Den Kamelen fehlte zudem eine Blauzungenimpfung und somit die Genehmigung für Auftritte in der Schweiz. In Lustenau mussten sie die Frist abwarten, bis die Bluttests in Ordnung waren und eine Weiterreise möglich machten. Die Marktgemeinde setzte sich während dieser Zeit zum Wohl der Tiere ein, stellte ihnen ein Gelände zur Verfügung und übernahm die Kosten für Futter und Stroh in der Höhe von rund 6000 Euro. Belastend kam für die Gemeinde hinzu, dass es zwischenzeitlich danach aussah, als müsste der Circus Berlin Konkurs anmelden, was eine ungewisse Zukunft der Kamele zur Folge gehabt hätte. Zukunft scheint vorläufig gesichertSo weit kam es aber nicht und das Kapitel der tierischen Attraktion ist abgeschlossen. Denn auch eine Anfrage des Zirkus betreffend eines Winterquartiers blieb aus. Zirkusdirektor Adolf Lauenburger erwähnte gegenüber Raimund Zirker, in Belgien überwintern zu wollen. Der Circus Berlin habe auch bereits Verträge für nächstes Jahr abschliessen können.