Mountainbike/Radsport 26.06.2023

Malvin und Fynn Lanter auf, Jolanda Neff und Thomas Litscher knapp neben dem Podest

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 26.06.2023

Europameisterschaften und Swiss Cup der Mountainbiker, Schweizer Meisterschaften im Strassenrennen – am Wochenende, an dem Radsport-Schweiz vom verstorbenen Gino Mäder Abschied nahm, gab es für die Zweiradsportlerinnen und -sportler auch viele Wettkämpfe.

Besonders der Swiss Cup in Savognin litt unter der Gleichzeitigkeit der Ereignisse, in den Elitekategorien fehlten wegen der EM in Polen die besten Schweizerinnen und Schweizer, und im Nachwuchs entschieden sich einige für einen Start an den Strassenmeisterschaften in Wetzikon.

Lanter pirscht sich an den Gesamtführenden heran

In der Altersklasse U17 fand der Swiss Cup am Samstag und die Schweizer Meisterschaft am Sonntag statt. Dies erlaubte es dem Rorschacherberger Fynn Lanter vom RV Altenrhein, beide Rennen zu bestreiten. Im Swiss Cup hatte Lanter an den Schweizer Meisterschaften, an denen er krank aufgeben musste, die Gesamtführung eingebüsst.

In Savognin lief es dem RVA-
Talent wieder besser: Mit einer superschnellen zweiten Runde verabschiedete sich der 15-jährige Fynn Lanter gemeinsam mit dem Namibier Roger Suren von den Schweizer Konkurrenten. Bis ins Ziel erarbeitete sich das Duo einen Vorsprung von über einer Minute auf den Dritten, Andri Steinmann aus Chur, und deutlich mehr auf den Rest des Feldes. Für die Rückeroberung des Leadertrikots reichte es indes nicht ganz: Weil sich Roger Suren im Sprint durchsetzte, verpasste Fynn Lanter die Spitzenposition um einen Punkt: In Führung bleibt ganz knapp Lewin Iten aus Unterägeri. Auch die nächstfolgenden Konkurrenten sind noch nicht deutlich distanziert – in den letzten zwei Rennen in Basel und Gstaad kündigt sich viel Spannung an.

An der Schweizer Strassenmeisterschaft am nächsten Tag fehlte Fynn Lanter die Kraft für ein weiteres Spitzenergebnis, mit dem sechsten Rang schlug er sich aber wacker. Bereits am Samstag hatte sein zwei Jahre jüngerer Brude, Malvin Lanter, auf der Strecke in Wetzikon gesiegt: Er gewann das Rennen in der U15-Kategorie solo. Schweizer Meister wurde er damit aber nicht, der Titel wird erst ab der Kategorie U17 vergeben.

Starke Rennen von Jolanda Neff und Thomas Litscher

Der älteste Lanter-Bruder, der 18-jährige Nils, belegte Rang 27 im U19-Strassenrennen, ein paar Plätze weiter vorne, auf dem 19. Rang, kam Micha Alder vom VC Altstätten ins Ziel. Seine Vereinskollegin Sirin Städler wurde bei den U19-Juniorinnen als Neunte klassiert. In der Elite-Kategorie startete Bahnfahrer Simon Vitzthum aus Rheineck. Er beendete das von Marc Hirschi gewonnene Rennen zeitgleich mit Stefan Bissegger auf dem 27. Platz.

Eingepackt zwischen drei Weltcups und der WM fand innerhalb der European Games in Krakau die EM im Cross Country statt. Jolanda Neff und Thomas Litscher aus Thal zeigten im Krynica-Zdrój Hill Park starke Leistungen, die Medaillenränge verpassten sie indes knapp. Aber gerade die Leistungsentwicklung der 30-jährigen Jolanda Neff macht Hoffnung im Hinblick auf das WM-Rennen vom 12. August in Glasgow. Neff fuhr gar eine Weile hinter der überlegenen 21-jährigen Niederländerin Puck Pieterse auf dem zweiten Platz, liess sich aber von der von weit hinten heranbrausenden Mona Mitterwallner (Ö) und Sina Frei von den Medaillenplätzen verdrängen. Wichtiger erscheint, dass nach dem verkorksten Saisonstart die Formkurve deutlich nach oben zeigt.

Der 34-jährige Thomas Litscher hat im Weltcup erst einen neunten Rang in Lenzerheide vorzuweisen. Das EM-Rennen, auf das viele Cracks verzichteten, war ein Lichtblick. Der Thaler fuhr in der Spitzengruppe, bis diese eingangs der letzten Runde von Lars Forster gesprengt wurde. An der Spitze setzte sich aber Jolanda Neffs Trek-Teamkollege Vlad Dascalu aus Rumänen durch und verhinderte damit Forsters dritten EM-Titel, die Bronzemedaille sicherte sich Luca Braidot aus Italien. Thomas Litscher fuhr 1:08 Minuten nach dem Sieger auf der achten Position ein.

Nach Val di Sole rückt die WM in den Fokus

Für die Elite geht das Programm bereits am kommenden Wochenende mit dem Weltcup in Val di Sole weiter, im Trentino findet bereits die Hauptprobe für die WM statt. Die nationalen Bikerinnen und Biker treffen sich nächstes Mal vom 7. bis 9. Juli an der ÖKK Bike Revolution in Davos.